Olivia Atwater: True Crown - Das Duell mit dem dunklen Magier (Buch)

Olivia Atwater
True Crown - Das Duell mit dem dunklen Magier
Regency-Trilogie 3
(Longshadow, 2022)
Übersetzung: Doris Attwood
cbj, 2023, Hardcover, 350 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Olivia Atwater verbindet mit ihren Geschichten zwei beliebte Genres miteinander: Regency-Romantik und die schillernde Welt der Oberschicht werden gepaart mit einem gehörigen Schuss an Fantasy, denn die Welt der Feen greift auch immer wieder in die Geschicke der Menschen ein. Das ist auch in „Das Duell mit dem dunklen Magier“ dem dritten Band von der „Regency“-Trilogie der Fall.

 

Abigail Wilder ist zwar das Mündel des Lord Magiers, aber die feine Gesellschaft Londons unterschätzt sie, billigt es nicht, dass die junge Dame nicht nur Magie lernt, sondern auch aktiv in kniffeligen Fällen ermittelt, in denen die Expertise einer Frau vielleicht mehr bringt.

So macht sie sich auch daran, herauszufinden warum ausgerechnet in der diesjährigen Debütantinnen-Saison immer wieder vielversprechende Kandidatinnen zu Tode kommen. Das können doch nicht nur alles nur Unfälle sein. Oder? Dann ist da noch die junge Frau, die Wäscherin Mercy, die beschließt sie zudem zu unterstützen.


Wie auch schon im vorhergehenden Band wählte die Autorin auch hier Heldinnen, die für Romanzen aus dem Rahmen fallen, entsprechen sie doch nicht unbedingt dem Bild einer jungen Dame aus gutem Hause. Denn Abigail ist immerhin nur ein Mündel und daher nicht ganz von dem Ruf, den eine junge Frau haben sollte. Außerdem folgt sie nicht so wirklich den Regeln, die die Gesellschaft für wichtig hält. Das hindert sie aber nicht daran, ihre Stellung und auch ihr Wissen auszunutzen, um mehr über die Verstorbenen und die Art ihrer Tode herauszufinden.

Wie man sich denken kann, gibt es auch schon bald Verbindungen zur Anderswelt und die Feen wie auch Elfen bekommen eine größere Rolle. Für Spannung sorgen vor allem die düsteren Verwicklungen und die Gefahren, denen sich die Heldin und ihre Freunde stellen müssen. Dabei scheint vor allem Mercy ein großer Unsicherheitsfaktor zu werden, etwas, was Abigail über Gebühr beschäftigt und dadurch eine Erkenntnis in ihr weckt.

So nahe sich die Autorin doch an der Wirklichkeit bewegt, was die damalige Gesellschaft angeht, so sehr bricht sie aber auch immer wieder aus den Klischees aus und geht alternative Wege, was die Romantik angeht.

Wieder liest sich der Roman sehr flott und kurzweilig, das Abenteuer vor märchenhafter Kulisse bekommt den passenden Raum und die Figuren dürfen sich auch angenehm weiterentwickeln, so dass das Geschehen einen angenehmen Abschluss findet. Wieder einmal bindet die Autorin auch ihr Wissen über die Feenmythen Englands ein. Und nicht zuletzt werden immer wieder auch Klischees auf den Kopf gestellt.

„Das Duell mit dem dunklen Magier“ verbindet romantische Gefühle, ein Regency-Setting und nicht zuletzt märchenhaftes Fantasy-Abenteuer zu einer unterhaltsamen und kurzweiligen Geschichte, die mit vielen Klischees zu spielen weiß und deshalb immer wieder kleinere Überraschungen bietet, die zudem mit einem Augenzwinkern garniert sind.