Jenniger Dugan: Some Girls Do - Wild und auch ein bisschen verrückt (Buch)

Jenniger Dugan
Some Girls Do - Wild und auch ein bisschen verrückt
(Some Girls Do, 2021)
Übersetzung: Katrin Aust
Crocu, 2024, Taschenbuch, 360 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Seit einigen Jahren gibt es auf dem Markt nicht nur die üblichen Liebesgeschichten für Jugendliche und junge Erwachsene, sondern auch Titel, die sich mehr mit dem Erwachsenwerden an sich und queeren Themen beschäftigen. Dazu gehört auch „Some Girls Do - Wild und auch ein bisschen verrückt“.


Seit sie denken kann nimmt Ruby an Misswahlen teil, um den Traum ihrer Mutter zu erfüllen. Auch wenn die beiden in einem Trailer wohnen und nicht immer das Geld haben, ihre Rechnungen zu bezahlen, ändert das Mädchen auch nichts an den Zustand, obwohl sie Träume und ein klares Ziel hat.

Das ändert sich mit Morgan, die mitten im Jahr an die Schule kommt, um hier ihren Abschluss zu machen. Sie ist von ihrer vorigen Schule geflogen, weil sie sich offen als lesbisch geoutet hat, und das war dort nicht tragbar, auch wenn sie eine ausgezeichnete Leichtathletin ist. Und auch sie ist von Ruby mehr als fasziniert.


Die Autorin lässt in dem Roman, der im Senior Year der Highschool spielt, zwei Mädchen mit unterschiedlichen Lebenswelten aufeinandertreffen: die eine kommt aus einem zerrütteten, einfachen Haushalt mit einer narzisstischen Mutter, die andere aus einem behüteten Umfeld, wenn auch mit einem gewissen Makel.

Durch das Aufeinandertreffen beginnen sich beide zu verändern, vor allem merken sie, dass sie ihre Träume und Überzeugungen leben sollten, und jedes Recht haben, ihren Neigungen zu folgen. Auch wenn es natürlich einige Missverständnisse gibt, so profitieren sie doch voneinander und finden am Ende ihren Weg.

So gehen Liebesgeschichte und dramatisches Coming of Age Hand in Hand, fügen sich zu einer interessanten Geschichte zusammen, die deutlich macht, dass auch die amerikanische Gesellschaft noch Einiges an Akzeptanz lernen muss, gerade auch gegenüber den Jugendlichen, deren Lebensweg eben nicht von den heterosexuellen Normen bestimmt wird, ebensowenig wie durch die Wünsche der Eltern.

Die Figuren sind interessant aufgebaut und haben ihre Ecken und Kanten, die Handlung wird flott und ansprechend erzählt, bietet auch den einen oder anderen Moment zum Schmunzeln. Langeweile kommt nicht auf und ernste Themen werden leichtfüßig verpackt oder mit dem erhobenen Zeigefinger aufgedrängt.

„Some Girls Do - Wild und auch ein bisschen verrückt“ richtet sich an alle Fans besonderer Young-Adult-Romane, die die wichtigen Entwicklungen unserer Zeit in eine leicht verdauliche Geschichte verpacket und dabei auch die Unterhaltung nicht vergisst.