Damien Bador, Coralie Potot, Vivien Stocker, Dominique Vigo: Die große Hobbit-Enzyklopädie (Tolkiens Legendarium) (Buch)

Damien Bador, Coralie Potot, Vivien Stocker, Dominique Vigo
Die große Hobbit-Enzyklopädie (Tolkiens Legendarium)
(La grande encyclopédie du Hobbit, 2013/2022)
Übersetzung: Tanja Mousset
Illustrationen: Xavier Sanchez, Sandrine Gestin
Ornamente: Leslie Bolay
Zauberfeder, 2023, Hardcover, 340 Seiten, 59,90 EUR

Rezension von Christel Scheja

Es ist sicherlich nicht das erste Sachbuch zu den Werken von J.R.R. Tolkien und es wird auch nicht das letzte sein, aber die Autoren und Künstler haben sich sehr viel Mühe gegeben, mit „Die große Hobbit-Enzyklopädie (Tolkiens Legendarium)“ ein Werk zu schaffen, das über „Der kleine Hobbit“ hinausgeht und auch Hintergrund-Informationen verfasst. Die Ausgabe mit Farbschnitt ist allerdings nur über den Verlag direkt erhältlich, sowohl für den Handel, als auch für Endkunden.

 

Bilbo Beutlin lebt ein einfaches und friedliches Leben unter Seinesgleichen, den Hobbits, aber als eines Tages der Zauberer Gandalf auftaucht, wird er vom Abenteuergeist eines Ahnen mitgerissen und begleitet Thorin Eichenschild und seine Gefährten auf einer dramatischen Reise durch das Nebelgebirge und den Düsterwald, um die alte Heimat der Zwerge, den Erebor, zu befreien. Dabei riskiert er mehr als einmal sein Leben und findet einen Schatz, der das Schicksal Mittelerdes bestimmen wird.


Schon seit dem ersten Erscheinen Ende der 30er Jahre gehört der Roman zu den Kinderbuch-Klassikern des 20. Jahrhundert und hat mehrere Generationen in den Bann geschlagen. Eine größere und vor allem auch multimediale Bedeutung gewann das Buch aber erst durch die monumentale Verfilmung durch Peter Jackson, der schon „Der Herr der Ringe“ in ein Epos verwandelte. Daher genießt die Geschichte eine größere Aufmerksamkeit als noch vor dreißig Jahren und macht natürlich neugierig auf den Hintergrund, der ebenfalls immer wieder mit hineinspielt.

Die Macher bieten deshalb eine schön illustrierte Zusammenstellung der Figuren, Schauplätze, Artefakte, Völker und Wesen, die mehr oder weniger in „Der kleine Hobbit“ vorkommen. Dabei beschränken sie sich allerdings nicht nur auf die vom Roman abgedeckte Zeitspanne und die Vorgeschichte, soweit sie erwähnt werden, sondern fügen gerade bei den Figuren, Völkern und Orten auch Informationen aus dem „Silmarillion“ und vor allem „Der Herr der Ringe“ ein. Dazu gibt es Informationen zum Autor selbst, seinen Inspirationsquellen und direkten Vorlagen.

Das alles mag nicht neu sein, ist aber sorgfältig aus den verschiedensten Quellen zusammengetragen und wird so ansprechend wie auch flüssig nacherzählt.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Gestaltung, hat man doch bewusst ein altertümlich wirkendes Papier in bräunlichem Grau gewählt, das die feinen Blei- und Farbillustrationen und Ornamente noch atmosphärischer wirken lässt.

Damit ist die „Die große Hobbit-Enzyklopädie (Tolkiens Legendarium)“ ein kleines Schmuckstück im Regal, das sicherlich das Herz von so manchem Mittelerde-Fans höher schlagen lassen wird, vor allem wenn er es an die Helden im Kampf um den Erebor verloren hat.