Gernot Schatzdorfer: Insektoid (Buch)

Gernot Schatzdorfer
Insektoid
Titelbild: Klaus Brandt
p.machinery, 2023, Paperback, 184 Seiten, 14,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Ines ist Raumpilotin, und eine gute noch dazu. Als ihr Boss einen geheimen Auftrag annimmt, der ihr Schiff zu einem Planeten führt, in dessen Nähe es zu Turbulenzen und Anomalien kommt, ahnt sie nicht, dass sie ihr ganzes Können brauchen wird, um eine Notlandung hinzulegen.

Kaum auf den Boden aufgeschlagen, verliert sie auch noch den letzten Mit-Überlebenden - ein riesiges Insekt hat diesen getötet.

Glück für sie, dass sie eine Waffe, die große Gottesanbeterin nur ihre Chitin-Zangen hat. Doch dann hört sie in durchaus verständlicher Sprache eine Behauptung, die sie aus den Socken haut: Das Insekt behauptet, aus Notwehr gehandelt zu haben - und hat auch noch recht mit der Behauptung!

So bildet sich eine seltsame, nie gesehene Allianz; Mensch und Insekt reparieren ein auf dem Planeten havariertes Raumschiff, heuern eine Crew an und machen sich auf, den drohenden Konflikt zwischen den Intelligenzien zu verhindern.

 

Eine Geschichte über das friedliche Zusammenleben zwischen Menschen und intelligentem Insekt - war da nicht was?

Richtig, Alan Dean Fosters „Homanx“-Zyklus kommt mir hier in den Sinn, in dem er eine solche Co-Existenz wunderbar stimmig, packend und in exotischen Welten spielend beschrieben hat. Wer das noch nicht gelesen hat, sollte sich die Romane, allen voran die Flinx-Titel, auf jeden Fall holen und sie verschlingen. Es lohnt sich!

Zurück zu vorliegendem Werk. Zunächst einmal ist die Ausgangslage so uninteressant nicht. Als Hintergrund scheint die Galaxis mehr oder minder von Verbrecherbanden (Piraten) dominiert zu werden, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Auf dieser Bühne sehen wir unsere beiden weiblichen Protagonisten, eine junge, etwas naive aber es gut meinende Menschenfrau und eine ehemalige Sklavin, die ihre Wurzeln sucht.

Allerdings bleiben Beide in ihrer Ausgestaltung doch recht flach, agieren schablonenhaft und wenig überzeugend. Die Handlung plätschert mehr vor sich hin, als dass sie uns mitreißt. Es erwarten uns die üblichen Versatzstücke; der Verfasser hat sich hier bei erfolgreichen Vorbildern bedient, es aber leider nicht geschafft, die Motive wirklich abzuändern und sie uns so schmackhaft zu machen.

Stilistisch eher einfach gestrickt wartet ein Kurzroman auf uns, der zwar durchaus Potential hat, der auch flüssig und munter unterhält, der aber letztlich das Eigene, das Besondere vermissen lässt.