J. R. Ward: Der gefallene Engel - Black Dagger 39 (Buch)

J. R. Ward
Der gefallene Engel
Black Dagger 39
(Lassiter)
Übersetzung: Bettina Spangler
Heyne, 2023, Taschenbuch, 764 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Zunächst floh er vor seinem Schöpfer, erfreute sich an platten TV-Serien, Fast Food und den Schrullen der Menschen wie der Vampire. Dann wurde die Angelegenheit für Lassiter, den gefallenen Engel, ein wenig ernster. Die Jungfrau der Schrift übertrug die Verantwortung über ihre Spezies, allen voran über die Black Dagger, ausgerechnet einem Flüchtling aus dem Himmel.

Seitdem ist Schluss mit Lustig. In seiner neuen Rolle, in der er über das Schicksal aller Vampire wacht, hat er Entscheidungen beeinflusst und getroffen, die er besser hätte sein lassen.

Als der Sohn von Omega die Gesellschaft der Lesser wieder aufbaut und die Bruderschaft den tödlichen Krieg wieder aufnehmen muss, ist Lassiter abgelenkt. Eine Dämonin hat ihm seine Unschuld genommen, seine wahre Liebe lässt ihn nicht gehen und zwei vom Herrn ausgesandte Engel stoßen, nach mehreren Jahren vergeblicher Suche, auf seine Spur - dabei sollte er sich doch um die Black Dagger kümmern; doch Rahvyn ist eine Verlockung, die selbst für einen Engel zu groß scheint…

 

Ist das wirklich wahr? Der sage und schreibe neununddreißigste Band der „Black Dagger“-Reihe (die um einige Spin-offs ergänzt wird) liegt vor mir.

Respekt, Mrs. Ward - nicht nur dafür, dass Ihnen immer noch etwas Neues zum Serien-Kosmos einfällt, sondern auch, dass Sie ihr Rezept so variieren, dass Ihre Fans Ihnen die Treue halten.

Dabei ist Wards Erfolgsgeheimnis so einmalig nicht; es geht um Liebe, Opfer und Sex. Immer, immer wieder und immer in neuen Abwandlungen. Variationen wohlgemerkt, die zwar das Figuren-Ensemble mischen und neue Gestalten einführen, die aber immer, gekonnt muss man zugestehen, mit nicht ganz alltäglichen Sex-Praktiken, Beziehungsvariationen oder gleichgeschlechtlichen Akten überraschen, verblüffen, manches Mal provozieren.

Nicht fehlen darf dann immer die eine, große, tiefe und ehrliche Liebe. Das kombiniert dann das Anrüchige, Verwerfliche, Gefährliche mit dem Himmel voller Geigen, so dass ein Jeder hier seine persönliche Liebesgeschichte par excellence findet. Dazu noch ein Pfund packende Kämpfe, jede Menge Testosteron und Fieslinge gepackt, fertig ist der neue Bestseller der J. R Ward.

Und man muss wahrlich kein Prophet sein, um auch vorliegendem Band seinen Leser- und Käuferzuspruch zu prophezeien. Die Verfasserin weiß, wie sie ihre Story aufzieht, wie sie erst scheinbar unüberwindliche Hürden für das Happy End aufbaut, die sie dann schlussendlich, unter großen Opfern, ihre Protagonisten überwinden lässt.

Inhaltlich nicht wirklich viel Neues, dafür jede Menge unterhaltsame Entwicklungen, die dafür sorgen, dass die Fans auch diesen Roman wieder verschlingen werden.