X-Men 121 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 16. Februar 2011 20:54
Mike Carey, Craig Kyle & Christopher Yost, Matt Fraction, Zeb Wells
X-Men 121
Messias – Die Wiederkunft, Teil 1 (von 4)
(Second Coming: Prepare, X-Men: Second Coming 1, Uncanny X-Men 523, New Mutants 12, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Adi Granov
Zeichnungen von Stuart Immonen, David Finch, Terry Dodson, Ibraim Roberson u. a.
Panini, 2011, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR
Von Irene Salzmann
Seit die Scarlet Witch an M-Day nahezu alle Mutanten ihrer Fähigkeiten beraubte, wird der Homo Sapiens Superior von vielen als aussterbende Spezies betrachtet. Bastion und seine Anhänger, denen das Verschwinden der Mutanten nicht schnell genug geht, helfen dem noch nach.
In dieser kritischen Zeit kehren Cable und Hope zurück. Das Mädchen ist der einzige Mutant, der seit M-Day geboren wurde! Sie muss einfach etwas Besonderes sein – der Schlüssel zur Rettung von ihnen allen. Doch auch die Gegner wissen von Hope und wollen sie eliminieren. Eine gnadenlose Jagd beginnt, und Cyclops sendet seine Teams aus, um die Heimkehrer zu finden und nach Utopia in Sicherheit zu bringen. Alle, die an den neuen „Messias“ glauben, sind zu großen Opfern bereit, doch keiner ahnt, wie teuer sie bezahlen müssen.
Die Existenz von X-Force, der geheimen Eingreiftruppe von Cyclops, die die Drecksarbeit erledigt und sogar tötet, wird aufgedeckt, was zu Dissonanzen unter den X-Men führt. Auch dass sich Angel wieder in Archangel verwandeln kann, in jenes tödliche Wesen, das als Apokalyptischer Reiter Apocalypse diente, ist nun kein Geheimnis mehr. Magik wird von einem Teleportationsfeld in den Limbo gerissen und Karma schwer verletzt. Und dies ist erst der Anfang...
„Messias – Die Wiederkunft“ ist der dritte Story-Arc, der „Messias Complex“ und „Messias Krieg“ zum Finale führt und die Welt der Mutanten nachhaltig verändern wird. Der Auftaktband, „X-Men“ 121, beinhaltet die ersten Teile eines Crossovers, das alle „X“-Serien mit einbezieht. Vier verschiedene Titel bedeuten jeweils vier verschiedene Autoren und Zeichner, deren Ideen ineinander übergreifen und deren Zeichnungen sich sehen lassen können, allen voran die von David Finch („Aphrodite IX“).
Die Geschichte selbst ist dynamisch, aber aufgrund der vielen involvierten Charaktere und wechselnden Schauplätzen etwas wirr. Sowohl die X-Men als auch Bastions Handlanger sind hinter Cable und Hope her, natürlich mit verschiedenen Absichten, und jeder, der aktiv wird, schwebt in Lebensgefahr. Einige der Mutanten bekommen dies bereits zu spüren, und man ahnt, dass es nur schlimmer werden kann.
Die Zeiten, in denen die X-Men nicht töteten und Figuren wie Wolverine, Maverick, Deadpool etc. Ausnahme- beziehungsweise Antihelden waren, die mit dieser Regel brachen, sind schon lange vorbei. Der 11. September machte es möglich, dass durch alle Comic-Serien ein Ruck ging und das Konzept des freiwilligen Verzichts auf unnötige Gewalt verworfen wurde. Infolge sind alle Comics härter und düsterer geworden – und immer mehr liebgewonnene Figuren müssen sterben. Ob das den Fans gefällt?
Ob diese Storyline gefällt? Man muss abwarten, was noch kommt, was Autoren und Zeichner geplant haben, doch sollte man sich auf einige schockierende Entwicklungen gefasst machen. Ist man ein neuer Fan und Sammler von Marvel-Comics beziehungsweise den „X“-Titeln, wird man sich mit diesem ansprechend illustrierten Heft schwertun, da gewisse Vorkenntnisse vorausgesetzt werden. Man sollte schon die ganze Storyline lesen, um sich ein Urteil bilden zu können, und mit jeder weiteren Episode wird man sich besser in der packenden und dramatischen Geschichte zurechtzufinden.
Eingefleischten Lesern stellt sich die Frage, ‚kaufen oder nicht kaufen?‘, gar nicht erst, denn sie wollen wissen, was den X-Men zustößt. Diese sich abzeichnende Tragödie wird niemand missen wollen.