Die Chroniken von Wakfu 1: Chaos um einen Kama (Comic)

Kollektiv Wakfu
Die Chroniken von Wakfu 1
Chaos um einen Kama
(Maille á partier, 2009)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Titelillustration von Xa und Zeichnungen von diversen Wakfu-Künstlern
Tokyopop, 2011, Hardcover, 78 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-8420-0108-4

Von Christel Scheja

Die kreativen Künstler der Ankama-Studios haben festgestellt, dass das Computerspiel und die Fernsehserie lange nicht dazu ausreichen, um ihre Phantasie ausleben zu können. So entstand neben „Wakfu Heroes“ auch noch die Serie „Die Chroniken von Wakfu“, in der scheinbar nicht einzelne Helden, sondern ein Thema im Mittelpunkt steht.

Im ersten Band, „Chaos um ein Kama“, dreht sich alles um den Weg eines Goldstücks durch viele mehr oder weniger gierigen Hände. Manchen bringt es Glück, andere laufen durch die Münze in ihren Untergang.

Alles beginnt mit einem jungen Mann, der die Münze in einen Zauberbrunnen wirft. Weil er dies aus reinem Herzen tut, wird sein Wunsch erfüllt und er gewinnt die Liebe der Schönen, die er schon lange verehrt hat. Was er nicht weiß ist, dass ein Vogel sich das glitzernde runde Ding aus dem Brunnen fischt und damit durch die Gegend fliegt. Doch wie gewonnen so zerronnen, als er dazu animiert wird zu singen, fällt im der Kama aus dem Schnabel. Ein Katzenwesen hascht nach der Münze und trägt sie in ein Dorf. Das Gold wandert in den Magen eines Fischs, auf den Teller eines Kapitäns, dessen unzufriedene Mannschaft zu meutern droht und nicht zuletzt in die Hand finsterer Schurken und munterer Burschen, so dass sich der Kreis letztendlich wieder wie durch Magie schließt.

Die Geschichte um eine durch viele Hände wandernde Münze ist vermutlich eines der schlichtesten und für Erziehungszwecke gerne benutztes Motiv – aber es funktioniert immer noch, um spannende, humorvolle oder freche Geschichten zu erzählen – es kommt nur auf die Variation und Zusammenstellung der Episoden an. Man merkt, dass die Künstler durchaus wissen, dass die Ideen schon dutzendfach verwendet wurden, deshalb konzentrieren sie sich liebevoll auf die Figuren – setzen ihre Träume und Wünsche in Szene, die durch das kleine Goldstück oft erst möglich werden, Dabei bleiben sie aber immer moralisch – wer rein im Herzen ist wird belohnt, die Schurken verlieren mehr als sie gewonnen haben.

Zusammen mit der frischen und eigenwilligen Erzählweise ergibt das einen lebendigen und munteren Comic, der Kinder ab acht Jahren anspricht, wenn auch nicht unbedingt erfahrene Leser, die sehr genau wissen, auf was das ganze hinausläuft.

Da immer wieder andere Teams an den Episoden arbeiten, wechselt der Zeichenstil mehrfach im Album. Allerdings bewahren die Künstler die Atmosphäre, so dass es keine Brüche gibt. Und auch der Fantasy wird mit vielen bizarren Geschöpfen und einigen übernatürlichen Geschehnissen genüge getan.

Alles in allem erweist sich „Chaos um ein Kama“ als nette Ergänzung zur Fernsehserie, da das Album in Inhalt und Stil vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen dürfte, die bereits begeistert „Wakfu“ verfolgt haben.