Assassin‘s Creed: Die Goldene Stadt, Jaleigh Johnson (Buch)

Assassin‘s Creed: Die Goldene Stadt

Jaleigh Johnson

(Assassin‘s Creed: The Golden City, 2022)
Übersetzung: Helga Parmiter
Cross Cult, 2023, Paperback, 326 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Assassin‘s Creed: Die Goldene Stadt“ spielt im Jahr 867, also in der Ära, in der man auch das neueste Game der Reihe „Assassin*s Creed: Valhalla“ angesiedelt hat. Nur spielt die Geschichte diesmal nicht im rauen Norden, sondern in einer der wichtigsten Metropolen dieser Zeit: Kontstantinopel.


Im Zentrum des mächtigen byzantinischen Reiches gärt es, denn der Kaiser hat sich in den Kopf gesetzt, seinen einzigen Sohn und Erben ermorden zu lassen. Vielleicht hat ihn auch der Orden der Mächtigen dazu angestiftet. Das wollen die Verborgenen natürlich verhindern und senden daher Hyram, einen jungen Assassinen-Alkolythen aus, der den jungen Prinzen um jeden Preis beschützen soll. Zudem hat er auch die Aufgabe, herauszufinden, ob dem dortigen Verbindungsmann und Meister Basim Ibn Ishaq immer noch zu trauen ist, oder ob er korrumpiert wurde.

 

Auch wenn die Geschichte zu einer früheren Zeit spielt, so erinnert sie doch auf ihre Weise an die Abenteuer, die im Rom der Renaissance spielten, wo es auch mehr um Intrigen an den Adelshöfen ging als um direkte Konfrontationen. Und es ist auch hier wieder so, dass der junge Held sich erst einmal in den Gegebenheiten zurechtfinden und seinem Mentor vertrauen muss, der den Kaiserhof natürlich wesentlich besser kennt.

Und so dreht sich das Spiel geschickt hin und her, testet der Held all das aus, was er bereits kann, und lernt nun auch, sich in höchsten Kreisen zu bewegen.

Der Hintergrund bleibt auf den Palast beschränkt, auch wenn natürlich ein paar elementare Dinge wie die ikonischen Wagenrennen und die Leidenschaft der Byzantiner nicht fehlen dürfen.

Das Buch ist gefällig geschrieben, und kurzweilig, die Fans werden sicherlich die ganzen kleinen Anspielungen und Hinweise erkennen, die sich auf das Game selbst beziehen. Ansonsten kann man es auch ganz gut so lesen, wenn man Low Fantasy von historischer Kulisse mag, da sich das vorausgesetzte Wissen relativ schnell erschließt. Allerdings bleibt die Handlung auch nicht ganz so in Erinnerung, weil sie in ihrem Ablauf vielen anderen Geschichten dieser Art ähnelt und auch Hyrams Charakter dem vieler Assassinen aus anderen Epochen gleicht.

„Assassin‘s Creed: Die Goldene Stadt“ ist ein solider Roman, der die aktuelle Ära des Kult-Games unterhaltsam ergänzt und auch gut zu verstehen ist, wenn man es nicht kennt. Der Roman eignet sich ganz gut als kurzweilige, wenn auch oberflächliche Lektüre zum Entspannen und für zwischendurch, da er nicht unbedingt bleibenden Eindruck hinterlässt.