X-Men 122 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 15. Februar 2011 21:37
Mike Carey, Craig Kyle & Christopher Yost, Matt Fraction, Zeb Wells
X-Men 122
Messias – Die Wiederkunft, Teil 2 (von 4)
(X-Men Legacy 235, X-Force 26, Uncanny X-Men 524, New Mutants 13, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Adi Granov
Zeichnungen von Greg Land, Mike Choi, Terry Dodson, Ibraim Roberson, Lan Medina u. a.
Panini, 2011, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR
Von Irene Salzmann
Seit M-Day, an dem fast alle Mutanten ihre Kräfte verloren, wurde nur ein einziges Kind mit besonderen Fähigkeiten geboren: das Mädchen Hope. Während die einen in ihr den „Messias“ sehen, der dafür sorgen wird, dass die Mutanten nicht aussterben, fürchten andere sie als den Auslöser einer Katastrophe, die Menschen und Mutanten gleichermaßen trifft. Um Hope zu schützen, übergibt Cyclops das Kind der Obhut seines Sohnes Cable, der mit ihr im Zeitstrom verschwindet.
Nun sind Cable und Hope – das Mädchen wuchs zu einem Teenager heran – zurück, und Bastion, ein Super-Sentinel aus der Zukunft, der zahlreiche Mutanten-Feinde unter seine Kontrolle brachte, hat die Jagd auf die beiden eröffnet. Die X-Men versuchen ihr Möglichstes, um den Freund und die Hoffnungsträgerin (Hope = Hoffnung) zu beschützen und nach Utopia in Sicherheit zu bringen. Dabei müssen die Mutanten große Opfer bringen und Verluste hinnehmen: Warlock ist gezwungen, wider seine Überzeugung zu handeln und zu töten, um seine Kameraden zu retten. Karma wird so schwer verletzt, dass sie ein Bein verliert. Die Teleporter werden einer nach dem anderen eliminiert ... Und viele fragen sich, ist Hope, die keine Ahnung hat, warum die anderen etwas Besonderes in ihr sehen, das alles wirklich wert?
Seit einer geraumen Weile jagt ein Mega-Event beziehungsweise ein Crossover das andere, stets in Verbindung mit erschütternden Ereignissen, nach denen nichts mehr so ist, wie es vorher einmal war. Büßten zunächst viele Mutanten ihre Kräfte ein, so dass nicht einmal mehr 200 von ihnen übrig sind (Mutanten sind mit veränderten Genen geborenen Personen, zu denen keine Superhelden gehören, die durch ihre Herkunft oder besondere Umstände zu ihren Fähigkeiten kamen wie zum Beispiel Thor, Spider-Man oder Ms. Marvel), sterben nun immer mehr von ihnen während des Kampfs gegen einen schier übermächtigen Feind, der sie bestens kennt und ihnen immer einen Schritt voraus ist.
„Messias – Die Wiederkunft“ ist der abschließende Handlungsbogen nach „Messias Complex“ und „Messias Krieg“ und bezieht die Serien „X-Men“, „X-Force“, „X-Factor“ und „New Mutants“ mit ein. Man darf davon ausgehen, dass kein Team ungeschoren davonkommt. Wie hoch der Schaden letztlich sein wird, wie viele Opfer zu beklagen sind, wird man definitiv erst am Ende erfahren. Bereits in diesem Band wird ein Sympathieträger zu Grabe getragen. Vor allem die hiesigen Fans dürfte sein Schicksal schockieren, war er doch der einzige deutsche Charakter (neben Maverick), der eine größere Rolle innehatte, die ihn nicht zum Schurken/Nazi verdammte, wie das noch heute Gang und Gäbe in US-Comics und -Romanen ist. Nun, Papier ist geduldig – vielleicht kehrt auch er wie so viele andere von den Toten zurück.
Um der Handlung folgen zu können, sollte man mit den vorherigen Geschehnissen und auch mit den Figuren weitgehend vertraut sein, denn die Episoden sind sehr komplex und bauen aufeinander auf. Der Band endet mit einem Cliffhanger, so dass man dabei bleiben muss, will man erfahren, wie der Kampf gegen Bastion und seine Handlanger ausgeht – und wie danach die Welt für die X-Men aussieht. In Konsequenz ist das Heft nur für Sammler interessant, die schon seit einer Weile die Serie regelmäßig lesen und ihr treu bleiben wollen. Gelegenheitsleser hingegen können mit einer Geschichte ohne Kopf und Schwanz, in die so viele Figuren auch aus weit zurückliegenden Storylines involviert sind, wenig anfangen.
Da hier Hefte aus vier verschiedenen Serien vereint wurden, sind auch ebenso viele Zeichner am Werk gewesen. Es gibt zwar keinen Ausreißer nach unten, aber die Illustrationen von Mike Choi fallen besonders positiv auf.
Für „X-Men“-Fans und eingefleischte Sammler stellt sich gar nicht erst die Frage, ob man das Crossover kaufen soll oder nicht. Gelegenheitsleser, die neugierig geworden sind, sollten sich wenigstens alle Teile von „Messias – Die Wiederkunft“ zulegen, um den packenden und dramatischen Story-Arc verstehen und die ansprechenden Illustrationen genießen zu können. Je mehr Vorkenntnisse, umso besser.