Assassin‘s Creed: Valhalla (Comic)

Assassin‘s Creed: Valhalla
(Assassin‘s Creed: Valhalla, 2023)
Text: Matheu Gabella
Zeichnungen: Paolo Traisci
Übersetzung: Martin Knopp
Cross Cult, 2023, Hardcover, 80 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Ursprünglich begann die Geschichte von „Assassin‘s Creed“ ja im 12. Jahrhundert und stellte den Konflikt zwischen dem Templerorden und dem orientalischen Geheimbund der Assassinen in den Mittelpunkt. Inzwischen hat man aber auch schon den Sprung zurück gewagt - und nach den Griechen sind nun endlich die Wikinger an der Reihe.


Edward lebt im 9. Jahrhundert in der Siedlung von Rabensthorpe. Er ist ein angehender Mönch und Kopist, wird aber schon bald aufgrund seines Talents entführt. Und schon bald zeigt sich, dass seine Interessen sich mit denen der Wikinger decken. Denn er will nicht nur herausfinden, warum sich sein Bruder Egbert tötete, sondern auch die geheimen Schriften entschlüsseln, die sich in dessen Hinterlassenschaften fanden. Antworten könnte ihm Bruder Hyram geben, der einer geheimen Gruppe angehört. Und so macht er sich mit dem jungen Krieger Niels auf den Weg.

 

Auch wenn das Christentum schon eine gewisse Rolle spielt, so gibt es doch nur wenige Andeutungen, welche Gruppen in die Fußstapfen der Templer und welche in die der Assassinen getreten sind.

Und wieder mal ist es ein junger und unbescholtener Mann, der in den Konflikt hineingerät und zu einem Helden werden muss, denn mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten könnte er bald die richtigen Antworten finden.

Die Künstler bewegen sich dabei wohl recht sicher im Kosmos des Ubisoft-Games und verzichten darauf, die wichtigsten Dinge zu erklären, so dass man als Neueinsteiger doch ein wenig rätseln muss, was da jetzt eigentlich los sein könnte. Fans dagegen dürften die Geschichte weit besser einordnen können.

Immerhin wird ein buntes Abenteuer vor historischer Kulisse geboten, die halbwegs akkurat wiedergegeben wird. Noch ist England in viele kleine Reiche zerfallen, auch wenn sich einer daran macht, das Land zu einen. Ebenfalls sind die Wikinger noch eine nicht zu unterschätzende Macht. Dazu kommt ein wenig Mystizismus, ein Hauch von Magie und Strukturen, die erahnen lassen, wer am Ende gegen wen steht und für was sich gerade Edward am Ende entscheidet.

Nett gezeichnet ist der Band schon, die Darstellung der Epoche ist so gelungen wie die der Figuren. Aber um wirklich in den Bann zu schlagen, wenn man kein Gamer ist: da fehlen dann doch einige Elemente.

„Assassin‘s Creed: Valhalla“ dürfte sich in erster Linie an die Fans des Games wenden und eine Nebengeschichte zu den Ereignissen dort erzählen. Leider fehlen ein paar Erklärungen, um auch als Nicht-Spieler wirklich alles verstehen zu können, gerade was die Motivation mancher Figuren angeht.