Everyday Escape 4 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 21. November 2023 13:52
Shoichi Taguchi
Everyday Escape 4
Übersetzung: Etsuko Tabuchi & Florian Weitschies
Cross Cult, 2023, Paperback, 146 Seiten, 7,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
Der vierte ist zugleich auch der letzte Band der Reihe „Everyday Escape“, in der die Künstlerin von den kleinen Fluchten aus dem Alltag erzählt, die stressige Arbeit und das Leben einfach erträglicher und glücklicher machen.
Noch immer lebt die junge Mangaka mit ihrer arbeitslosen Freundin zusammen, deren Hauptaufgabe es zu sein scheint, die fleißige junge Frau auch einmal daran zu erinnern, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht, auch wenn die im Moment immens wichtig ist. Kleine Ausflüge, manchmal aber auch nur gutes Essen und Wellness in den eigenen vier Wänden, helfen dabei, den Kopf wieder klar zu bekommen und weiterzumachen, vor allem jetzt, wo sie endlich einen Durchbruch hat. Da sollte zur Belohnung auch was Besonderes geschehen.
Und das besteht darin, dass die junge Mangaka die Möglichkeit bekommt, ihren Lieblingsstar zu sehen. Doch wie bekommt sie sich ruhig genug, um wenigstens ein bisschen zu schlafen, damit sie am nächsten Tag nicht wie ein Zombie daherkommt? Auch hier weiß die Freundin wieder Rat und setzt das mit dem entsprechenden Elan um. Natürlich schießt sie wieder etwas über das Ziel hinaus, was der Geschichte aber einen guten Schuss an Humor verpasst.
Die einzelnen Episoden sind leichtfüßig erzählt, geben auf der anderen Seite aber auch durchaus brauchbare Tricks, den Alltag wenigstens für ein paar Stunden auszublenden und die Seele baumeln zu lassen.
Wie man sich denken kann, macht auch der Ausklang der Reihe kein großes Tam-Tam, aber die Künstlerin, die scheinbar auch eigene Erlebnisse eingebaut hat, macht deutlich, dass sie wenn mit den Helden nur für sich und im Netz weitermachen möchte. Aber sie findet hier einen versöhnlichen Abschluss.
„Everyday Escape“ endet so unspektakulär wie die Reihe begonnen hat, aber die Künstlerin hat auch nie eine bewegende Geschichte erzählen wollen, sondern nur in kleinen Episoden darstellen, wie man sich auch im schnöden Alltag kleine Fluchten in den Genuss erlauben kann.