From the Red Fog 1 (Comic)

Mosae Nohara
From the Red Fog 1
Übersetzung: Cheyenne Dreißigacker
Cross Cult, 2023, Paperback, 186 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Auf den ersten Blick wirkt „From the Red Fog“ wie einer der vielen Mangas, die allein wegen des Ambientes gegen Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt werden. Aber bei genauerem Hinsehen erweist sich die Geschichte als bitterböse Serienkiller-Mär.


Ruwanda wächst nicht nur in den Elendsviertel einer großen Stadt auf, seine Mutter ist auch eine berüchtigte, wenn auch nicht gefasste Killerin, die ihre dunkle Leidenschaft vor dem Sohn auslebt und ihn auch noch auf den gleichen Pfad bringt, erweckt sie in ihm doch die Lust am Töten. Auch als er sie verliert, kann er nicht davon lassen, andere Menschen vom Leben in den Tod zu befördern. Er mag wie ein schwaches und hilfloses Kind wirken, richtet aber in einem Waisenhaus ein Blutbad an. Das ist nur der Anfang.

 

Schon auf den ersten Seiten muss man sich fragen, auf was der Autor und Künstler eigentlich bei der Geschichte heraus will. Ist es schlichtweg die Lust daran, sich in die Sichtweise eines Serienkillers zu versetzen? Denn Ruwanda ist ungeachtet seines Alters schon von Grund auf verdorben, von einem düsteren Drang beseelt, Leute umzubringen. Die müssen ihm nicht einmal etwas getan haben, eher im Gegenteil: Je unschuldiger, desto reizvoller.

Zwar ist er auch auf der Suche nach jemandem, der so tickt wie er, aber schnell zeigt sich, dass er es selbst mit denen nicht so wirklich lange aushält und die sich besser ganz schnell aus seinem Dunstkreis entfernen.

Alles in allem macht die Serie in diesem ersten Band den Eindruck, dass die Geschichte erst einmal keinen roten Faden hat und in erster Linie davon lebt, die Morde munter zu zelebrieren und die Lust des Killers auszuleben.

„From the Red Fog“ strahlt einen düsteren Reiz aus, der es in sich hat und sich sicherlich nicht an zartbesaitete Gemüter wendet, sondern eher an Fans bitterböser Serienkiller. Das Ambiente des Settings spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle.