Invincible 12 (Comic)

Invincible 12

Text: Robert Kirkman

Zeichnungen: Ryan Ottley, Cory Walker u.a.

Übersetzung: Frank Neubauer

Cross Cult, 2023, Paperback, 320 Seiten, 30,00 EUR

 

Rezension von Christel Scheja

Noch einmal geht es richtig zur Sache, denn Mark Grayson muss noch einmal alles geben und wird doch vom Schicksal hart getroffen. Aber das scheint nun einmal das Schicksal eines jeden Superhelden zu sein, vor allem bei Jemandem wie ihm.

Schon im letzten Band ist klar geworden, dass sich nicht alle Viltrumiten damit abfinden können, ihre wilde und barbarische Natur aufzugeben. Thragg hat sich eine Armee von Nachkommen geschaffen, um das Reich neu zu errichten und bedroht die anderen Zivilisationen. Es kommt noch einmal zum Kampf.

Aber wie so oft zeigt sich, dass die alten Wege nicht die besten sind und auch Kinder bereit sein können, andere Wege zu gehen, wenn sie einen Moment darüber nachdenken. Allerdings scheint Marks Schicksal vorgezeichnet, als er einen schweren Schicksalsschlag verkraften muss. Aber es liegt an ihm, was er daraus macht.


Der zwölfte ist zugleich auch der letzte Sammelband der Reihe und schließt die Serie tatsächlich sehr versöhnlich ab. Natürlich kommt es am Anfang noch einmal zu wilden Kämpfen, in denen viel Blut fließt und auch Verwandte sterben. Nach dem Tod seines Bruders Oliver, der ihn rachsüchtig macht, muss Mark auch noch einen weiteren Verlust hinnehmen.

Aber das ändert nichts an seinem Wesen; hat er doch Andere, die ihm Halt geben und dabei helfen, die wichtigen Entscheidungen zu treffen, allen voran Terra. Das All kommt wieder zur Ruhe, auch auf der Erde können die letzten Missstände dann endlich beseitigt werden und der Ausklang ist so, wie man es sich für die Helden wünscht.

Alles in allem haben die Künstler einen guten Punkt gefunden, um mit ihrer Geschichte abzuschließen. In diesen Kapiteln bieten sie noch einmal alles auf, was die Serie so besonders gemacht hat und sparen natürlich auch nicht mit Action. Allerdings hat diese, anders als bei anderen Superhelden-Geschichten, auch immer wieder Konsequenzen, manche sind sogar sehr bitter.

Unkonventionell bleibt die Serie bis zu Schluss und reflektiert noch einmal den Werdegang des jungen Helden. Am Ende ist man so zufrieden und blickt gerne auf die Saga zurück, denn die Künstler erlauben sich noch einmal ein paar Zeitsprünge, die die Serie langsam ausklingen lassen.

Wie immer ist das Artwork von hohem Niveau.

„Invincible“ findet einen ebenso dramatischen wie runden Abschluss. Die Künstler lassen tatsächlich keine Fragen offen und nutzen den langsamen Ausklang nach dem heftigen Showdown für einen augenzwinkernden Ausblick, bei dem keiner vergessen wird und zudem noch einmal zusammengefasst wird, was die Serie ausgemacht hat: einen eigenwilligen Umgang mit dem Superhelden-Thema.