Manifest Destiny 8: Sacrificium & Reditus (Comic)

Chris Dingess

Manifest Destiny 8

Sacrificium & Reditus

(Manifest Destiny, Vol. 8, 2022)
Titelbild und Zeichnungen: Matthew Roberts

Übersetzung: Frank Neubauer

Cross Cult, 2023, Hardcover, 128 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Historisch belegt ist die Expedition von Captain Meriwether Lewis und Second Lieutenant Clark um das Jahr 1805 ja schon, es gab den Künstlern aber auch die Möglichkeit, eine phantastische Geschichte zu erzählen und die Erforschung Nordamerikas mit eigenen Mythen zu schmücken. Im achten Band, „Sacrificium & Reditus“, schließt sich nun der Kreis.


Das Ende der Reise ist nahe. Denn die Expedition nähert sich dem Pazifik und damit dem Ziel der Aufgabe, die der Präsident selbst den beiden Offizieren gegeben hat. Sie haben einen Weg in den Westen gefunden, auch wenn der mit vielen Opfern und Beschwernissen verbunden war. Doch ein Letztes muss noch gebracht werden. Der Dämon, dessen Kreaturen den Menschen auf der Reise so oft und gerne zugesetzt hat, fordert das Blut eines Kriegskindes, um befriedigt zu werden. Das geeignete Opfer wäre Sacagaweas kleiner Sohn. Doch nicht alle sind bereit, ihn zu töten.

 

Und so ist das Ende der beschwerlichen Wanderung nicht nur durch weitere Tode überschattet, da noch einige Hindernisse überwunden werden müssen, sondern auch durch Uneinigkeit in der Gruppe. Auch wenn die Indianerin bereit ist, das Leben ihres Kindes zu opfern - andere sind es nicht, so dass sich die Gruppe in zwei Parteien spaltet. So kommt es unter ihnen noch einmal zu ziemlichen Machtkämpfen, die selbst die Anführer voneinander trennen. Aber es gibt letztendlich eine überraschende Wendung, die die Karten neu mischt.

Der Ausklang der Serie bietet deshalb noch einmal die gewohnte Mischung, denn es gibt neben den üblichen Beschwernissen durch die Natur auch noch übernatürliche Eingriffe; der Horror potenziert sich, als sie ihrem größten Feind gegenüberstehen.

Auch zum Ende hin erlauben es sich die Künstler noch einmal, historische Fakten mit ihrer eigenen Phantasie zu mischen, um so alles abzurunden, haben die Erlebnisse auf der langen Reise doch ihre Spuren hinterlassen. Wie immer liegt das Gefühl ständiger Bedrohung über den Geschehnissen und in der Handlung klingt auch jede Menge Zynismus mit. Aber die Leser können die Serie nun zufrieden aus der Hand legen.

Der achte Band von „Manifest Destiny“ beendet die Serie angemessen, denn all die offenen Handlungsfäden werden zusammengeführt und abgeschlossen. Der Ausklang bewahrt den düsteren Ton der Saga und verbindet noch einmal historische Wirklichkeit mit den Fantasy- und Horror-Elementen, die die Serie so auszeichneten.