Hermann Meynert: Der Vampir und die Mumie (Buch)

Hermann Meynert
Der Vampir und die Mumie
Edition Dornbrunnen, 2021, Taschenbuch, 48 Seiten, 6,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Ein wahrer Klassiker, der gleich zwei der beliebtesten Motive der übernatürlichen Literatur für die Leserinnen und Leser bereithält, erwartet uns in dieser Novelle. Es gibt Hinweise darauf, dass der Verfasser - ein Sachse, der später sein Glück in Wien fand - seinen Text als Hommage und eine Art von Fortsetzung zu John William Polidoris „Der Vampir“ angelegt hat. Dabei nutzt er seinen Lord Staunton alias Lord Ruthven als Verbindungsstück.

 

Es geht - nicht gänzlich auf übernatürlicher Ebene (alles ließe sich auch rational erklären) - um Vorkommnisse in Zusammenhang mit der Liebe, der Sucht nach ewigem Leben, um Mumien - die wir und die damalige Zielgruppe aus den Entdeckungen im fernen Ägypten kennen - und um einen undurchsichtigen Mann, der viel verspricht, der eine besondere Affinität zu dem roten Lebenssaft hat.


Dabei befleißigt sich der Verfasser einer für die heutige Leserschaft ungewöhnliche gestelzt wirkenden Sprache, sucht man Action-Szenen ebenso vergebens wie große Grusel-Aufzüge. Ganz bewusst hat der Herausgeber, der dem Band ein sehr informatives Nachwort zum Autor und dessen Leben sowie Werk beigegeben hat, auf Modernisierungen verzichtet. Das wirkt ungewohnt, fordert auch ein wenig Sitzfleisch, bietet aber durchaus interessante Szenen und Geschehnisse.