Jaqueline Weichmann-Fuchs: Im Schatten des Elfenspiegels (Buch)

Jaqueline Weichmann-Fuchs
Im Schatten des Elfenspiegels
2023, Paperback, 348 Seiten, 13,90 EUR

Rezension von Christel Scheja

Jacqueline Weichmann-Fuchs ist seit 2009 Therapeutin und hat schon immer Märchen und Liebesgeschichten gemocht. Durch den Lockdown während der Corona-Pandemie hat sie das Schreiben für sich entdeckt und verfasst seither verspielte und humorvolle Geschichten für Jugendliche und Erwachsene. Ihr neuestes Buch ist „Im Schatten des Elfenspiegels“.


Es ist nicht leicht, in einem Reich zu leben in dem alles perfekt zu sein hat, um anerkannt zu werden. Aileen fällt schon allein deswegen aus dem Rahmen, dass sie nur eine Halbelfe ist, ihr Vater ein menschlicher Zauberer.

Aus diesem Grund hat sie es schwer, sich zu behaupten und wird auch immer wieder verspottet und verlacht. Dann aber hat ausgerechnet der König eine seltsame Idee, mit der auch sein heimkehrender Sohn Aeden konfrontiert wird. Zu den sieben Kandidatinnen, die mittels eines magischen Elfenspiegels um die Gunst des Volkes buhlen sollen, gehört auch Aileen. Und ausgerechnet er muss die tollpatschige und schräge Halbelfe betreuen, die er selbst als Gefahr ansieht.


Zwar kleidet die Autorin ihre Geschichte in ein märchenhaftes Gewand und spart nicht mit Humor und einem guten Schuss Romantik, aber der Roman ist mehr als eine freche Komödie mit gutem Ausgang. Denn immer wieder macht sie auch auf die teilweise sehr grausamen Auswüchse der sozialen Medien aufmerksam. So steht der Elfenspiegel mehr oder weniger als Synonym für die Handys, die mit ihren Kameras erlauben, sich selbst auf den entsprechenden Plattformen zu präsentieren.

Die Autorin entlarvt mit viel Humor und Augenzwinkern die Methoden, die sogenannte Influencer oder diejenigen, die es werden wollen, an den Tag legen, um möglichst viele Likes und neue Follower zu bekommen. Sie macht aber auch kein Hehl aus den Schattenseiten, die sich daraus ergeben, denn Vieles geht auf Kosten anderer, ist gefakt und manchmal auch gefährlich. Und vermittelt den Menschen ein falsches Bild von der Welt und setzt neue, oberflächliche Werte.

Im Gegensatz dazu steht natürlich Aileen, die durch ihre herzliche und natürliche Art zunächst zum Opfer wird, aber als sie die Gelegenheit dazu hat, endlich beweisen kann, was im Miteinander wirklich wichtig ist: Herz und Authentizität.

Auch wenn der Ton der Geschichte märchenhaft und das Happy End vorprogrammiert ist, so gibt es doch immer wieder nachdenkliche Momente, in denen die Leser aufgeschreckt werden und die dem Buch selbst mehr Gewicht verleihen. Die wichtigen Aussagen sind jedoch sehr spielerisch in der warmherzigen und lustigen Geschichte versteckt, so dass Unterhaltung garantiert ist, gerade für junge Leserinnen, die im richtigen Alter für Social Media sind.

„Im Schatten des Elfenspiegels“ ist ein verspieltes und freches Märchen, das einerseits unterhaltsam und kurzweilig zu lesen ist, aber auch immer wieder auf den Punkt trifft, was Social Media angeht. Zudem gibt es einige sehr nachdenkenswerte Momente, in denen den Lesern selbst der Spiegel vorgehalten wird.