American Born Chinese (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 08. Juni 2023 17:34
Gene Luan Yang
American Born Chinese
(American Born Chinese, 2021)
Übersetzung: Matthias Wieland
Cross Cult, 2023, Hardcover, 240 Seiten, 35,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
„American Born Chinese“ ist eine auf Disney+ laufende Actionkomödien-Serie, die mittlerweile so einige Zuschauer begeistert und in den Bann schlägt. Weniger bekannt ist wohl die Graphic-Novel-Vorlage von Gene Luen Yang, der hierzulande durch seine „Avatar: Der Herr der Elemente“-Comics bekannt ist. Cross Cult veröffentlicht sie nun in einem ungewöhnlichen Format.
Als in den USA geborener Chinese möchte Jin Wang in der High School einfach dazu gehören, aber nicht nur die Mitschüler sondern auch die Lehrer machen es ihm mit ihren Vorurteilen nicht einfach.
Dann ist da Danny, dem es vor dem jährlichen Besuch seines chinesischen Cousins Chin-Ki graut. Denn der schafft es innerhalb weniger Wochen seinen Ruf so sehr zu schädigen, dass die Familie wieder umziehen muss.
Und dann ist da der Affenkönig. Die meisten anderen Götter nehmen ihn und seine rauflustige Art nicht ernst, wollen ihn lieber töten. Aber letztendlich weiß er sich durchzusetzen und seinen Weg zu finden, sogar Erlösung zu erlangen.
Der Band besteht aus drei sehr unterschiedlichen Geschichten, die erst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, aber letztendlich doch enger miteinander zusammenhängen. Denn jede fügt ihren Teil zum spannenden Gesamtbild bei.
Der Künstler arbeitet eigene Erfahrungen und vermutlich auch Erlebnisse auf, beschreibt sie einmal recht lebensnah und realistisch - wie bei Jin Wang - oder übertreibt schamlos, dass es nicht mehr schön ist, so wie bei Danny und Chin-Ki. Aber auch die Geschichte des unangepassten Affenkönigs, der sich als Außenseiter durchschlagen muss und am Ende doch zu einer der beliebtesten Gottheit wird, hat ihren Reiz und präsentiert den Gauner einmal von einer ganz anderen Seite.
Die Aussagen werden liebevoll und augenzwinkernd präsentiert, man fühlt mit den menschlichen Hauptfiguren und kann ihr Denken sehr gut nachvollziehen. Und der Autor hält auch der amerikanischen Gesellschaft den Spiegel vor, gerade weil er die entsprechenden Vorurteile schamlos übertreibt.
Heraus kommt eine Geschichte, die vielleicht nicht ganz so ist, wie man im ersten Augenblick denkt, wenn man nur die Adaption kennt, aber dennoch beeindruckend und manchmal sehr entlarvend.
„American Born Chinese“ erzählt auf unterhaltsame Weise von den Problemen, mit denen junge Chinesen, die bereits in den USA geboren wurden, noch immer zu kämpfen haben und garniert das Ganze mit einem eigenwilligen, aber mythologisch durchaus fundierten, magisch-verspielten Hintergrund.