Matthew Reilly: Die drei geheimen Städte (Buch)

Matthew Reilly
Die drei geheimen Städte
Jack West 4
(The Three Secret Cities, 2018)
Übersetzung: Michael Krug
Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Festa, Paperback, 524 Seiten, 16,99 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Jack West hat triumphiert - allen Widerständen und Wahrscheinlichkeiten zum Trotz hat er die großen Spiele gewonnen, die vier ewigen Könige brüskiert und die zwölf Aufgaben des Herkules gelöst.

Doch irgendwie hat er sich seinen Sieg anders vorgestellt. So mit Feiern, endlich einmal zu Hause im Outback ausruhen, neue Kräfte sammeln. Stattdessen muss er in sieben Tagen drei legendäre, verborgene Städte finden, dazu drei sagenumwobene Waffen aktivieren - ansonsten ist die Welt dem Untergang preisgegeben.

Damit immer noch nicht genug, hat einer der neuen Könige die unsterblichen Ritter der goldenen Acht engagiert - Jack soll getötet, seine Pflegetochter, das Orakel, gefangengenommen werden. Und die Assassinen gehen wie immer gnadenlos vor. Sie zielen auf Unschuldige, Familienmitglieder von Jacks Freunden werden ermordet, Hochhäuser gesprengt, Big Ben mit einem Panzer angegriffen, ein Doppeldeckerbus landet in der Themse.

Während seine Freunde versuchen, die Rätsel um El Dorado, Thule und Atlantis zu lösen, wird Jack in das legendäre Gefängnis der Könige verbracht - ein Ort, aus dem in 3000 Jahren Niemandem die Flucht gelungen ist…


Ursprünglich als Trilogie konzipiert und bei uns als Hardcover im zu Ullstein gehörenden List Verlag erstveröffentlicht, hat der Festa Verlag dankenswerterweise eine Neuübersetzung aufgelegt und führt den Zyklus nun mit deutschen Erstveröffentlichungen fort.

Wie von Matthew Reilly gewohnt wartet erneut eine Nonstop-Achterbahnfahrt voller Action und Gewalt auf den Leser.

Reilly, unbestritten der König des Action-Thrillers, geht auch vorliegend wieder in die Vollen. Und er verbindet die rasant aufgezogenen Kämpfe, die Indiana Jones vor Neid erblassen lassen würden, mit jeder Menge historischen Bezügen.

Vorliegend geht es um legendäre Waffen, das Grab eines Gottes und nicht zuletzt um sagenumwobene Städte, um deren Entdeckung sich seit Jahrhunderten die Abenteurer und Forscher vergeblich bemüht haben. Jack und seine Begleiter soll dies nun in einigen wenigen Tagen gelingen. Und dies unter fortwährendem Beschuss unnachgiebiger, brutaler und sadistischer Gegner.

Klar ist, Jack wird am Ende, wenn auch unter großen, ja schmerzlichen Verlusten, seine Queste erfüllen, dabei aber auch jede Menge Ruinen, Opfer und neue Gegner zurücklassen.

Dabei geht es erneut rasant und gewaltbetont zu. Die Logik bleibt wie üblich außen vor, wenn unsere Kämpfer für das Gute in die Auseinandersetzungen ziehen. Das Tempo ist ebenso hoch, wie der Unterhaltungsfaktor. Da werden Erinnerungen an die Expendables wach, vermischt mit historischen Bezügen und jeder Menge Verwicklungen und Geheimnissen. Immer wieder setzt Reilly noch einen drauf, präsentiert uns in den kurz gehaltenen Kapiteln Cliffhanger en masse, aus denen ein Entkommen eigentlich unmöglich sein sollte.

Unlogisch, unglaubwürdig, gewaltverherrlichend - aber eben auch unglaublich fesselnd liest sich der Roman in einem Rutsch durch. Das ist bestes Hollywood-Blockbuster-Kino für den Kopf mit jeder Menge Wumms und einem irre-rasanten Tempo. Und das Beste ist, dass uns noch zwei weitere Teile erwarten, sprich es geht noch weiter.