phantastisch! Ausgabe 89 (Magazin)

phantastisch! Ausgabe 89
Titelbild: Dirk Berger
Atlantis, 2023, Zeitschrift, 88 Seiten, 7,95 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die Preissteigerung beim Papier und der Energie machen auch bei einem Magazin wie der „phantastisch!“ nicht Halt. Und da man den Umfang nicht verringern wollte, kostet die 89. Ausgabe nun etwas mehr. Wie immer wird eine bunte Mischung aus Artikeln, Rezensionen und Interviews geboten.


Christian Endres hat diesmal Diane Cook ein paar Fragen zu ihrem Roman „Die neue Wildnis“ gestellt und Nicole Rensmann Carsten Sommer befragt, warum er die zamonischen Figuren genau so zum Leben erweckt hat.

Die Artikel drehen sich um die Anthologien, die in der phantastischen Szene leider weiterhin ein Schattendasein führen, aber dennoch immer wieder wahre Diamanten bieten und ein Sprungbrett sein können. Auch das weitere Schaffen von Stephen King und Octavia Butler wird genauer betrachtet, ebenso wie „Die Erlebbarkeit von Krisen“ .

 

Dazu kommen auch ausführlichere Analysen zu „Star Trek Picard“ und seinen Schwächen, aber auch Snuff im Film und ein Blick auf die Neuausgabe von „Fist of the North Star“ neben den üblichen Rubriken.


Wie immer schreiben die Autoren über das, was sie wirklich interessiert und machen gerade in den Artikeln keinen Hehl aus ihren Vorlieben und auch Abneigungen. Das wird vor allem bei „Nein, Star Trek Picard ist keine schlechte Serie“ besonders deutlich, denn man merkt bei den ganzen Argumenten schon genau, was nicht gefällt und auch massiv stört, etwas, was nicht jeder Leser so mögen dürfte.

Wie immer sind auch die Interviews keine Massenware mit Standardfragen, denn beide Seiten, nicht nur der Befragte, haben sich intensiv mit allem beschäftigt. Und es macht auch Spaß zu lesen, wie aus dem Nähkästchen geplaudert wird.

Wie immer wissen die Texte durch saubere Recherche zu überzeugen. Zudem regen sie manchmal auch zum Nachdenken an, da manche Thesen wirklich in die Tiefe gehen und entsprechend begründet werden.

Heraus kommt so wie immer eine solide Mischung, die vor allem durch die ganz eigene Herangehensweise an Themen und nicht zuletzt auch durch kontroverse Argumente zu überzeugen weiß. Immerhin wird diesmal dem Mainstream etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet als sonst.

Alles in allem kann sich die 89. Ausgabe von „phantastisch!“ durchaus sehen lassen und macht Spaß zu lesen, da diesmal der Inhalt nicht nur in der Vergangenheit schwelgt, sondern auch relativ Aktuelles anspricht.