My Boy 3 (Comic)

Hitomi Takano
My Boy 3
Übersetzung: Nana Umino
Cross Cult, 2023, Paperback, 160 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Satoko Tawada hat ihr Glück in der Liebe bisher nicht in gleichaltrigen Männer gefunden, irgendwie haben diese nicht das ausgestrahlt, was sie suchte. Stattdessen findet sie das Denken auf der gleichen Wellenlänge bei einem 12jährigen. Das ist die Brisanz bei „My Boy“.


Allerdings kommt es nicht zu irgendwelchen intimen Handlungen zwischen den Beiden; die Beziehung, die Satoko und Mashu führen, ist harmlos. Denn die junge Frau versucht ihm zu helfen, ihm Mut zu machen und zu helfen. Allerdings bleibt das Mashus Eltern nicht verborgen und der Vater des Jungen macht Satoko klar, dass er das nicht länger duldet und Konsequenzen folgen müssen. Die folgen auf dem Fuß, denn die junge Frau wird von Tokio nach Sendai versetzt.

 

Es ist schon interessant, wie liebevoll und innig aber ohne sexuelle Untertöne die Beziehung zwischen der älteren Frau und dem Jungen geschildert werden, denn sie teilen eher ein tiefes Verständnis für den anderen als Leidenschaft. Und das ist etwas, was das Umfeld massiv irritiert und leider auch Folgen hat, obwohl Satoko dem Jungen nur hat helfen wollen. Es ist der Vater, der trotz der prekären Familienverhältnisse einlenkt und sie büßen lässt.

Immerhin ist Sendai ein Ort, den sie kennt, weil sie dort geboren wurde und aufgewachsen ist. Tatsächlich gewöhnt sie sich an das neue Leben und das Drängen ihrer Familie, aber der Band selbst endet mit einer Überraschung.

Die Konsequenzen sind immerhin recht harmlos, aber auch drastisch genug, um die beiden Seelenverwandten erst einmal zu trennen und vor allem Satoko einen neuen Weg gehen zu lassen. Man fühlt sich aber immer noch wohl mit der Geschichte, weil die Künstlerin nahe bei den Figuren bleibt und vor allem auf deren Gefühle und Gedanken setzt, auf leidenschaftliche Momente ganz verzichtet.

„My Boy“ tritt in eine neue Phase ein, denn Satoko und Mashu können nicht länger so zusammen sein wie sie es wollen. Aber die Veränderungen scheinen vor allem für die junge Frau auch eine neue Chance zu sein, wenn da das Ende nicht wäre, dass die Karten neu mischt.