Laura Labas: Das Herz der Hexe - Lady of the Wicked 1 (Buch)

Laura Labas
Das Herz der Hexe
Lady of the Wicked 1
Piper, 2021, Paperback, 416 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die 1991 in Aachen geborene Laura Labas entwickelte schon als Kind mit ihren Freunden phantastische Geschichten, beendete aber erst mit vierzehn ihren ersten Roman und wusste, was sie von da an tun wollte: schreiben. Sie besitzt einen Master of Arts in Deutscher und Englischer Literatur. „Das Herz der Hexe“ ist der Auftakt zu ihrer Duologie „Lady of the Wicked“.


Darcia Bonnet ist eigentlich nur eine Hexia, die Segnungen aussprechen kann, aber sie hat ein großes Ziel, will sie doch zur Herrin der Wicked werden, der finstersten aller Hexenseelen. Doch dafür muss sie New Orleans durchstreifen und dreizehn Hexen töten. Nur dann kann sie die Macht erlangen, ihre Schwester aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Aber dann kommt ihr der geheimnisvolle Valens Mariquise in die Quere. Er steht unter einem dunklen Fluch, und ausgerechnet Darcia könnte zu seiner Rettung werden. Doch werden die beiden bereit sein, zusammenzuarbeiten?

 

Der Klappentext klingt durchaus vielversprechend, wenn man düster angehauchte Urban Fantasy liebt, die auch noch in einer Stadt spielt, die für ihre dunkle Magie mehr als bekannt ist.

Laura Labas legt einen durchaus flott geschriebenen und unterhaltsamen Roman vor, und erfüllt auch viele Erwartungen, denn wie so oft, spielt schon bald auch schon eine Romanze mit hinein und gibt der düsteren Geschichte einen etwas lockereren Touch. Und nicht zuletzt kommen sich die beiden Hauptrotagonisten natürlich erst einmal ins Gehege.

Man muss allerdings schon zur anvisierten Zielgruppe gehören, um die Geschichte schätzen zu können, denn die Figuren entsprechen den Archetypen und entwickeln nur wenig Eigenleben. Sie haben keine Ecken und Kanten, selbst die Morde, die Darcia begeht, werden nur nebenbei erwähnt und nicht allzu sehr zelebriert.

Letztendlich dreht sich alles mehr oder weniger um die persönlichen Befindlichkeiten der Helden, in die mit der Zeit auch immer mehr romantische Gefühle mit hineinspielen. Und auch der besondere Zauber von New Orleans kommt nicht wirklich auf.

Alles in allem ist die Geschichte solide geschrieben, bleibt aber nicht wirklich in Erinnerung, da die Figuren wie auch das Setting mehr oder weniger austauschbar bleiben. Und selbst die düsteren Anwandlungen bleiben auf einem harmlosen Niveau.

„Das Herz der Hexe“, der erste Band des „Lady of the Wicked“-Zweiteilers, dürfte vor allem junge Leserinnen ansprechen, die Urban Fantasy um Hexen und andere Wesen mögen, in denen auch die Liebe eine gewisse Rolle spielt und düstere Taten abgemildert geschildert werden. Das Buch ist solide geschrieben und erfüllt durchaus Erwartungen, kommt aber nicht über ein Mittelmaß heraus.