Wakfu – Making of Season 1 (Comic)

Tot & Ankama Animations
Wakfu – Making of Season 1
(Making of Wakfu, 2010)
Aus dem Französischen von Monja Reichert
Titelillustration und Zeichnungen von Ankama Animations
Tokyopop, 2010, Paperback, 128 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-8420-0087-2

Von Christel Scheja

„Wakfu“ ist eine Anime-Serie, die nicht im fernen Osten produziert wird, sondern ganz und gar in unserem Nachbarland Frankreich entstanden ist. Die Künstler von Ankama Animations verbinden den Charme fernöstlicher Zeichenkunst mit den Ideen und Vorstellungen, die in francobelgischen Comics schon lange gang und gebe sind, ebenso wie mit den Erfahrungen, die sie durch das Computerspiel „Dofus“ gesammelt haben.

In der ersten Staffel, die 26 ca. 20 min lange Folgen umfasst, geht es um den Waisenjungen Yago, der bei einem alten Waisen aufwächst und sich schließlich auf die Suche nach dem Geheimnis seiner Herkunft und die Quelle seiner großen magischen Kräfte macht. Dabei durchreist er ein seltsames Land voller seltsamer Gestalten...

Die Geschichte ist zwar klassisch, funktioniert aber immer. In dem „Making of Season 1“ erlauben die Künstler nun einen Blick hinter die Kulissen. Sie plaudern aus dem Nähkästchen, erzählen von Schwierigkeiten und Erfolgen bei der Gestaltung der Hintergründe, zeigen, wie sich die Figuren entwickelt haben und was ihnen im Nachhinein besser gefallen hätte. Es gibt Konzeptskizzen, frühe Entwürfe, verworfene und verwendete Designs, aber auch fertige Bilder zu sehen, wie man sie aus der Serie kennt. Die Bilder dominieren alles, während die begleitenden Texte eher knapp sind.

Das ist kein Wunder, denn der Bildband will nicht nur ältere Fans ansprechen, sondern auch die Zielgruppe der Serie, deren Alter zwischen acht und zwölf Jahren liegen dürfte. So sind die Erklärungen sehr kindgerecht, wie man sie in Büchern der „Was ist Was“-Reihe oder bei der „Sendung mit der Maus“ findet – einfach, aber nicht verniedlichend. Die jungen Leser werden ernst genommen und erfahren zudem so manches aus dem Hintergrund. Aber auch erwachsene können über die lustigen Anekdoten schmunzeln, die die Leidenschaft der Macher für ihre Serie verdeutlichen. Zudem kann man erfahren, wie überhaupt eine Zeichentrickserie gemacht wird – zumindest im europäischen Bereich.

Das Ganze wird auf feinem weißen Kunstdruckpapier präsentiert, das sich sehen lassen kann und wie es einem richtigen Artbook zukommt. Zwar hat man mehr Spaß an den ganzen Erklärungen, wenn man die Serie kennt, aber letztendlich kann man die Bilder auch so genießen.

Alles in allem ist „Wakfu – Making of Season 1“ ein interessanter Begleiter zur Fernsehserie mit vielen wissenswerten Informationen, ein Bildband, der Kinder und Erwachsene durch seine Aufmachung gleichermaßen anspricht und zu einem kleinen Juwel im Bücherregal wird.