Danielle Weidig: Yaras Zorn - Die 24 Elemente der Magie 2 (Buch)

Danielle Weidig

Yaras Zorn

Die 24 Elemente der Magie 2

2022, Taschenbuch, 464 Seiten, 17,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Yaras Zorn“ ist der zweite Band von Danielle Weidigs Saga um „Die 24 Elemente der Magie“. Dass die Autorin sich nicht einfach in eine Schublade stecken lässt, beweist sie schon in der Einführung, denn ihre Figuren selbst fassen noch einmal den ersten Band zusammen und helfen den Lesern dabei, den Faden der Geschichte wieder aufzugreifen.


Inzwischen sind sie zu Schicksalsgefährten geworden: Meiming, die Thronerbin von La Metropolis, Rahul, der der Königinmutter lange Zeit im Palast gedient hat und nicht zuletzt die eigenwillige Diebin Yara. Wenn auch die Gründe verschieden waren, durch die sie alle im Gefängnis landeten, so führte sie die Flucht doch an einen magischen Ort, an dem sie viele neue Wahrheiten erfuhren und den Zugang zu verschiedenen Welten erhielten.

Und so begibt sich Meiming diesmal auf die Ebene der Naturgeister, um Hilfe für den schwer erkrankten Rahul zu finden, dem bisher noch niemand helfen konnte. Und sie wagt auch einen Abstecher in ihre Heimat.

Yara unterdessen landet in einer magischen Zone, in der Sehnsüchte nicht nur sichtbar, sondern auch übermächtig werden. Zudem muss sie sich ihrem eigenen dunklen Erbe stellen, das dadurch umso mehr hervortritt.


Nur zwei der drei Helden spielen in diesem Band eine Rolle, was ihnen aber auch den Raum gibt, sich freier zu entfalten. Gerade die Mädchen standen im ersten Buch der Reihe noch hinter Rahul zurück, jetzt müssen sie sich jeder auf ihre Weise bewähren.

Gerade Meiming wächst an ihren Aufgaben und zeigt, dass sie nicht mehr länger die unerfahrene Prinzessin aus dem Elfenbeinturm ist, sondern bereit ist, nicht mehr länger nur zu beobachten, sondern auch zu handeln. Dabei springt sie mehr als einmal über ihren Schatten.

Und Yara macht ebenfalls eine Wandlung durch, erfährt sie doch jede Menge Dinge über sich, die sie verändern und formen - denn sie kann nicht mehr länger nur die abgebrühte Diebin sein, nicht mit dem, was in ihr schlummert.

Schrittweise erweitert Danielle Weidig so ihre facettenreiche Welt, die in allen Bereichen der Phantastik wildert und die verschiedensten Elemente miteinander vermischt. Erneut fallen auch Andeutungen und Hinweise, dass vielleicht weit mehr hinter allem steckt als die jungen Leute bisher erahnen können und La Metropolis nicht der einzige Ort in Nöten sein könnte.

Aber noch ist die Handlung in einer Phase, in der eher Weichen für die Reifung der Charaktere gestellt werden. Und natürlich nimmt sich die Autorin auch die Zeit, aus bekannten Versatzstücken ganz neue magische Ebenen zu formen.

Durch die Konzentration auf die beiden Heldinnen bekommen diese mehr Raum und können die Entwicklungen aufholen, die im ersten Band noch fehlten.

Die kleinen Handlungsbögen werden abgeschlossen, dennoch bleiben noch einige Fragen offen und diese deuten an, dass das Geschehen in den kommenden Bänden gründlich anziehen und endlich auch mehr von Hintergrund enthüllt werden wird.

„Yaras Zorn“ setzt die Saga um „Die 24 Elemente der Magie“ gelungen fort und erweitert die Facetten der magischen Welt, schreibt aber auch das Abenteuer weiter und stellt vor allem die beiden Heldinnen vor große Herausforderungen. Wieder einmal lässt sich die Handlung nicht in irgendwelche Schubladen stecken, sondern durchbricht immer wieder die Erwartungen der Leser.