phantastisch! Ausgabe 88 (Magazin)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 31. Oktober 2022 16:42
phantastisch! Ausgabe 88
Titelbild: Jan Hoffmann
Atlantis, 2022, Zeitschrift, 84 Seiten, 6,50 EUR
Rezension von Christel Scheja
Einem Magazin wie der „phantastisch!“ ist eigen, dass es mehr oder weniger immer die gleiche Mischung bietet. Die Inhalte sind natürlich im Detail anders, die Ausrichtung ist es allerdings nicht. Denn man hat sich der literarischen Phantastik - vor allem der SF und dem Horror - verschrieben und ignoriert den Mainstream. Das hat sich auch in der 88. Ausgabe nicht geändert.
Die beiden Kurzgeschichten „Space_Man“ und „Die schlimmste Zeit des Jahres...“ führen den Reigen an. Letztere hat sogar einen Bezug zum Jahresende, der mit einem Augenzwinkern präsentiert wird.
Interviews gibt es diesmal nur eines, dafür ist es aber sehr lang. Volker Engel, VFX Supervisor und Produzent, steht Rede und Antwort. Bekannt wurde er durch die Spezialeffekte von „Moon 44“. Dazu gibt es einen längeren Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Herbert W. Franke, einen Überblick über „Science Fiction im Leseland DDR“ und einen Blick auf Atlantis und den ganzen Kosmos an Mythen, der im Laufe der Zeit entstanden ist. Und im Fokus der Streifzüge durch die literarische SF steht diesmal der Mars, vor allem aber die Geschichten von Leigh Brackett.
Im Grunde kann man den Tenor immer nur wiederholen. Die Verfasser der Artikel und Interviewer nehmen sich sehr viel Zeit für ihre Artikel oder stellen auch schon einmal unangenehme oder eben auch herausfordernde Fragen. Man merkt zudem, dass sie persönlich sehr viel Spaß an dem Thema haben und diese Meinung auch im Artikel zum Ausdruck bringen. Zudem haben sie sich die Mühe gemacht, ausführlich zu recherchieren, deshalb folgen die Beiträge nicht aktuellen Trends sondern sind eher zeitlos. Wie immer ist auch die Fantasy eher weniger vertreten.
Immerhin bemüht man sich bei den Büchern auch außergewöhnliche Werke, sowie Romane und Sammlungen aus Kleinverlagen vorzustellen, da diese oft die Gesetzmäßigkeiten des Marktes durchbrechen und auch dem spezielleren oder gehobeneren Geschmack entgegenkommen.
Daher richtet sich die „phantastisch!“ auch diesmal an diejenigen, die über den Tellerrand des Mainstreams hinausblicken und auch unbekanntere Werke oder Klassiker kennenlernen wollen, die nicht nur dem Trend folgen möchten, sondern eben auch Neues entdecken, das aus dem Rahmen fällt.