Falk 10: Schatten der Vergangenheit, Melanie Brosowski (Buch)

Falk 10
Schatten der Vergangenheit
Melanie Brosowski
Titelbild: Hansrudi Wäscher
VPH, 2022, Hardcover, 242 Seiten, 39,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Sie waren seit Jahren unterwegs in Richtung Morgenland. Nun geht es zurück in die Heimat. Die Rede ist natürlich von dem etwas rundlichen Ritter Bingo della Rocca und Falk. Auf ihrem Weg zurück haben sie bereits einige Fährnisse überwunden, Gegner ausgeschaltet und tödliche Gefahren überstanden.

Jetzt ist Falk nicht länger der mutige, voranstürmende Recke, wie wir ihn kennen. Wie wird er empfangen, wie sieht sein weiteres Schicksal aus? Fragen, die ihn belasten. Doch auf Burg Steinfeld wird ihm ein begeisterter Empfang bereitet, Fürst Gottfried und Ritter Arno von Eschenburg erwarten Falk schon.

Als er dann noch die Nachricht erhält, dass sein verräterischer Onkel, Graf Armin und dessen Komplize Walter im Kerker verstorben sind, hebt sich eine schwere Last von Falks Schultern.

Doch dann kommt einmal wieder alles anders, als gedacht. Die vermeintlich verstorbenen Schurken sind höchst lebendig und wollen nur eines: Rache nehmen an Falk und seinen Freunden.


Melanie Brosowski durfte auch im letzten Band der „Falk“-Roman-Adaption die zeichnerischen Vorlagen in einen Text gießen. Beigefügt hat der Verleger noch drei kürzere Geschichten, die eigentlich für einen zweiten Sonderband vorgesehen waren, letztlich aber zu wenig Material war, um einen solchen wirklich zu füllen. So heißt es zum Abschied also noch einmal Falk satt.

Herausgekommen ist erneut ein unterhaltsamer, spannender Plot, der dem Fan die typischen Versatzstücke eines Ritter-Romans à la Hansrudi Wäschers par excellence präsentiert; wie üblich und gewohnt werden unsere Helden Opfer finsterer Machenschaften und Pläne, sie geraten in tödliche Gefahr - aus der sie sich nur mühsam befreien können -, um anschließend die Bösen zu entlarven und ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Soweit gewohnt und bekannt, die so wunderbar nostalgischen Ritter-Abenteuer.

Aufgefallen ist mir, dass die Verfasserin gerne die Erheiterung ihrer Schurken mit den Ausspruch „Ha, Ha, Ha“ umschreibt - dies wirkte auf mich, auch aufgrund der Massierung, doch ein klein wenig störend. Hier hätte eine andere Umschreibung statt der Übernahme aus den Comics den Text ein wenig flüssiger gemacht.

Ansonsten unterhält uns die Autorin routiniert und versiert, präsentiert uns die gewohnt eindeutig positionierten Helden wie Schurken und führt die Handlung zu einem letztlich befriedigenden Finale. Adieu heißt es nun zu sagen, wir werden Falk und Bingo vermissen.