Star Trek Coda 1: Zeit in Scherben, Dayton Ward (Buch)

Star Trek Coda 1
Zeit in Scherben
Dayton Ward
(Star Trek - Coda: Moments Asunder, 2021)
Übersetzung: Katrin Aust
Cross Cult, 2022, Taschenbuch, 428 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Alle Dinge finden einmal ein Ende. So auch das „Star-Trek“-Serien-Universum des 24. Jahrhunderts das in vielen Romanen weiter eführt wurde und so eine eigene Realität erschuf. Um diese mit „Star Trek Picard“ in Einklang zu bringen, entschieden sich die langjährigen Autoren und Autorinnen zu einem besonderen Schritt. Sie würden das was sie geschaffen hatten, plausibel in die Welt überführen, die die neue Fernsehserie geschaffen hat und damit die Leser nicht im Regen stehen lassen, so wie es bei „Star Wars“ geschehen ist. Nachdem dies von CBS und Paramount abgenickt wurde stand der letzten Roman-Trilogie, „Star Trek Coda“, nichts mehr im Wege. Der erste Band, „Zeit in Scherben“, ist nun auch auf Deutsch erschienen.

 

Auch wenn im Moment alles ruhig scheint, so spüren die Besatzungen der Schiffe der Sternenflotte, das wieder etwas geschieht, das das Universum in Gefahr bringen könnte. Und besonders Captain Picard kommt mit der „Enterprise“ damit in Berührung. Denn ein vertrauter alter Freund erscheint mit erschreckenden Nachrichten: Die Zeit bricht nicht nur hier, sondern auch in allen möglichen anderen Realitäten zusammen. Unbekannte greifen an; nichts und niemand kann dem Ansturm lange widerstehen, nicht einmal diejenigen, die sich temporal besser auskennen. Und so ist es wieder einmal an den Menschen, das Verhängnis so gut sie können zu stoppen, auch wenn sie das große Opfer kosten könnte.


Die Geschichte fällt ein wenig aus dem Rahmen, beendet sie doch eine Ära, die die Leser seit mehr als fünfzehn Jahren begleitet hat. Denn anders als die „Star Trek“-Filme der „Kelvin“-Linie sorgt gerade „Star Trek Picard“ dafür, dass die Geschichten, die sich die Macher erdacht haben, obsolet würden. Aber um den Fans einen sauberen Abschluss zu bieten und sie nicht zu enttäuschen, haben sie sich in Absprache mit dem Sender dazu entschlossen, ihre Geschichte so abzuschließen, dass die Ereignisse nicht, wie bei „Star Trek“ gleich im Reich der Legenden landen.

Dementsprechend kosmisch und epochal muss die Bedrohung werden, mit der die Helden nun konfrontiert werden, zudem werden erste feine Verbindungen zur Fernsehserie gesponnen. Entsprechend actionreich geht es zur Sache - erst nur durch das verbindende Element, den Warner, der die Helden erst auf die Gefahr aufmerksam macht, dann auch persönlich, denn es wird bereits jetzt einiges auf den Kopf gestellt und brutal verändert.

Immerhin findet der Autor einen gewissen Abschluss, aber man merkt sehr deutlich, dass der Handlungsbogen gerade erst eröffnet wurde. Die Figuren bekommen noch einmal die Chance, ihre Facetten zu zeigen und sich weiter zu entwickeln, neue Wege zu gehen; man wird sehen, was am Ende des dritten Bandes letztendlich übrig bleibt.

Das macht „Zeit in Scherben“ zu einem interessanten Roman, denn er stellt die Weichen für große Veränderungen. Die Geschichte ist solide geschrieben und bietet alles, was man von einem „Star Trek“-Roman erwartet, aber noch spannender wird es wohl sein mitzuerleben, wie die Autoren ihr Universum in das aktuell gültige der Fernsehserien überführen.