Sherlock Holmes 52: Der stille Tod (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile
Sherlock Holmes 52
Der stille Tod
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Firuz Askin
Titania Medien, 2022, 1 CD, ca. 64 Minuten, ca. 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Noch ist die Jubiläumsausgabe nicht erschienen, dafür legt Titania Medien aber nun schon die 52. Folge von „Sherlock Holmes“ vor, in der wieder einmal eine Geschichte von Herman Cyril McNeile adaptiert wurde, was mittlerweile schon Tradition ist.


Sherlock Holmes mag es ja eigentlich nicht, wenn ihn Mrs. Hudson in ihrer Putztroutine in seiner Wohnung stört und liefert sich die entsprechenden Rededuelle mit ihm. Aber umso interessierter hört er zu, als sie den neuesten Klatsch über Sir Hubert Ardingley erzählt, den angesagtesten Gentleman der Gesellschaft.

Das kommt ihm zugute als ausgerechnet dieser Mann zu seinem Klienten wird und ihn bittet, ein paar Tage auf seinem Anwesen zu verbringen, um ein paar Dinge über die Verlobte seines Onkels herauszufinden, da irgendetwas an ihr verdächtig ist. Und richtig, kaum sind der Meisterdetektiv und sein Freund vor Ort, geschieht ein Mord.


Normalerweise ist Mrs. Hudson ja eher eine Randerscheinung und tritt wenn überhaupt nur mit ein paar Sätzen auf, diesmal aber darf sie sich einen lange vermissten Schlagabtausch mit Holmes leisten und liefert zugleich auch noch wichtige Informationen, die dem Ermittler später sehr zugute kommen. Denn schon bald zeigt sich, dass der Auftraggeber mit seinen Ahnungen durchaus recht hatte als ein tragischer Unfall, geschieht.

Wie bei allen Hörspielen, denen Geschichten von McNeile zugrunde liegen, tritt auch diesmal Sherlock Holmes sanfter und weniger arrogant auf, als man es gewohnt ist, erneut scheinen die Kanten ein wenig abgeschliffen zu sein. Das merkt man auch dem Rededuell mit Mrs. Hudson an, einem der Highlights der Folge.

Aber auch der Fall ist sehr interessant, denn die Beteiligten an der Tragödie haben es in sich und der Meisterdetektiv braucht tatsächlich eine Weile, um hinter die perfiden Ränke des Täters zu kommen. Gerade zum Ende hin wird es sogar noch einmal richtig dramatisch.

Die Sprecher sind alle wieder gut in ihren Rolle, geben ihren Figuren den richtigen Tonfall und machen keinen Hehl daraus, dass sie Spaß an der Sache hatten. Wie immer untermalen Musik und Soundeffekte die Stimmen sehr gut und runden das Ganze ab.

„Sherlock Holmes“ bietet in dem neuesten Fall, „Der stille Tod“, nicht nur einen erstaunlich kniffligen Fall, sondern auch einen unterhaltsamen Start in die Geschichte, in dem Mrs. Hudson nach langem auch wieder einmal glänzen darf.