Wonder Woman präsentiert: Die wunderbaren Frauen dieser Welt (Comic)

Wonder Woman präsentiert: Die wunderbaren Frauen dieser Welt
(Wonderful Woman of the World, 2021)
Mit Arbeiten von Mikki Kendall, A. D'Amico, Sarah Kuhn, Lynne Yoshii u.a.
Übersetzung: Claudia Hahn
Panini, 2022, Paperback, 204 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Wonder Woman, fiktive Amazonenprinzessin und Comic-Superheldin, stand in den letzten Jahrzehnten immer wieder - auf dem Papier wie auch in der Realität - als Ikone für Frauenrechte und Emanzipation ein. Daher steht sie auch Patin, um jungen Comic-Leserinnen zu vermitteln, wieviele Frauen es heutzutage gibt, die für das Kämpfen, an was sie glauben. Und das sind oft nicht nur ihre eigenen Rechte. Daher entstand wohl auch die Anthologie „Wonder Woman präsentiert: Die wunderbaren Frauen dieser Welt“.

 

Nicht nur in Comics und Romanen gibt es starke Frauen, auch in der Realität, auch wenn sie gerne von den Medien übersehen und kaum beachtet werden. Gerade in den letzten zwanzig Jahren sind viele aufgestanden, um für das zu kämpfen an was sie glauben - seien es nun Greta Thunberg als Vorreiterin im Umdenken in der Klimakrise, oder Beyouncé, die ihre Bekanntheit und ihren Verdienst nicht nur für sich auslebt, sondern auch für Mädchen aufwendet, die Hilfe brauchen können.

Andere kämpfen für Anerkennung im Sport, mit ihrer Behinderung oder ihren sexuellen Neigungen. Wieder andere arbeiten in ganz normalen Berufen und beweisen, wie stark, entschlossen und klug Frauen in Naturwissenschaften, ja sogar in den Lüften und im Weltraum sind. Und selbst ganz normale Mädchen erreichen viel, wenn sie nur ihre Stimme erheben.


Auf dem Papier stehen Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Frauen schon lange, gelebt wird diese aber immer noch nicht. Frauen in eher männerorientierten, technischen oder naturwissenschaftlichen Berufen müssen mehr kämpfen und manch einen Rückschlag erleben. Aber das hält sie nicht davon ab, weiter zu machen und ihre Stimme zu erheben, selbst wenn sie sich damit in Lebensgefahr bringen, weil das in in ihren Heimatländern nicht gerne gesehen ist und den Traditionen und Gesetzen widerspricht.

Die Künstlerinnen stellen den Lebensweg und Werdegang ausgewählter Frauen und Mädchen dar, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder für ihre Rechte eintraten - und das nicht nur als Frau, sondern auch als Transperson, als Behinderte oder Person of Color. Dabei wird auch auf Rückschläge hingewiesen - dennoch dominieren die positiven Schilderungen um andere junge Frauen zu ermutigen, gegen Unrecht die Stimme zu erheben oder für ihre Überzeugungen einzutreten. Denn wie sie an den Beispielen erleben, sie bleiben nicht immer allein. Und irgendwann kommt auch die Anerkennung.

Wichtig ist es aber vor allem wohl erst einmal, auf diese realen Heldinnen aufmerksam zu machen und sie vorzustellen. Ob sich Leserinnen davon inspirieren lassen, müssen sie letztendlich selbst entscheiden, Aber sie bekommen eine Idee von dem, was möglich ist.

In dieser Hinsicht ragt „Wonder Woman präsentiert: Die wunderbaren Frauen dieser Welt“ aus der Masse üblicher Comic-Geschichten für Jugendliche heraus. Unterhaltsam und kurzweilig stellen Künstlerinnen hier Lebenswege mutiger und aktiver Frauen der letzten Jahrzehnte vor und versuchen ihre Leserinnen so zu inspirieren. Ein Blick lohnt sich daher.