Annie Stone: Save me in Guerneville - Die Davenports 6 (Buch)

Annie Stone
Save me in Guerneville
Die Davenports 6
2022, Paperback, 272 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Annie Stone ist vermutlich das Pseudonym einer Autorin, die gerne romantische Liebesgeschichten erzählt. Was bietet sich bei einer Reihe nicht besser an, als sich eine Großfamilie wie „Die Davenports“ als Kern der Beziehungen auszusuchen, dabei nach und nach die jungen Mitglieder zu verkuppeln. Nun ist im sechsten Band - „Save me in Guerneville“ - Emerson an der Reihe.


Nach der Highschool verlässt Emerson ihre Familie und das beschauliche Kleinstädtchen Guerneville, um in der Ferne ihr Glück zu suchen, nicht zuletzt weil auch ihre beste Freundin Coco den Ort verlassen hat. Jahre später arbeitet sie als Sozialarbeiterin in Florida und betreut Jungs aus schwierigen Verhältnissen.

Dabei ist ihr vor allem der zehnjährige Jason ans Herz gewachsen; und deshalb reagiert sie angespannt, als plötzlich sein älterer Bruder Knox auftaucht und das Sorgerecht für den Kleinen betragen will. Er ist tätowiert und soll mit einer Gang zu tun haben. Aber als Em ihn kennenlernt, merkt sie, dass der attraktive junge Mann noch viel mehr Facetten hat.


Kennt man nicht schon vorhergehende Geschichten, ist der Einstieg etwas schwierig, gerade durch die Rückblenden, die sich mit der aktuellen Situation der Hauptfigur vermischen. Aber sind die Schwierigkeiten erst einmal überwunden, kann man sich auf eine klassische Liebesgeschichte einlassen. Denn natürlich bezieht die Story die Spannung daraus, dass Emerson erst einmal nicht so ganz weiß, woran sie bei Knox ist, zumal sie als Sozialarbeiterin auch so Einiges erlebt hat. Aber nach und nach lernt sie, auch mit Hilfe ihrer besten Freundin, hinter seine Fassade zu blicken.

Und damit die Geschichte auch noch ein wenig Würze bekommt, zugleich aber auch wieder zu den Davenports zurückführt, gibt es einen bösen Twist, der Em dazu zwingt, nach Hause zurückkehren zu müssen und gleichzeitig eine Herausforderung für Knox wird, denn so muss er Farbe bekennen.

Alles in allem ist die Geschichte für erfahrene Leser zwar ein wenig vorhersehbar, erfüllt aber alle Wünsche, die man an einen New-Adult-Roman haben kann und lässt sich mit der Liebesgeschichte auch zum Ende hin Zeit, endet mit modernen Entwicklungen.

Die Figuren gewinnen nach dem ersten Drittel immerhin genug Profil, dass man Anteil an ihrem Schicksal nimmt und entwickeln sich auch weiter. Besonders in die Tiefe geht die Geschichte dann doch nicht, muss es aber auch nicht.

„Save me in Guerneville“, der sechste Band der Saga „Die Davenports“, ist eine kurzweilige und unterhaltsame Liebesgeschichte für zwischendurch, die zwar keine Ansprüche erhebt, aber nett zu lesen ist.