Alice Hoffman: Pratical Magic - Zauberhafte Schwestern (Buch)

Alice Hoffman

Pratical Magic - Zauberhafte Schwestern

(Practical Magic, 1995)

Übersetzung: Eva Kemper

Fischer, 2022, Paperback, 304 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit ihrer Familienchronik „The Rules of Magic“, verfolgt die amerikanische Autorin die Geschichte einer besonderen Familie durch das 20. Jahrhundert. Denn die Owens hüten ein Geheimnis: Die Frauen sind immer Hexen gewesen, die nicht nur mit Kräutern arbeiten sondern auch das Übersinnliche wahrnehmen.


Die Owens-Schwestern sind nach ihren Abenteuern und Eskapaden doch wieder nach Hause zurückgekehrt und haben das Haus in einem kleinen Ort in Massachusetts bezogen, wo sie nun ihre Nichten aufziehen.

Gillian und Sally haben es nicht einfach, eilt ihnen der Ruf der Familie voraus und macht ihnen das Leben in der Schule schwer. Während erstere irgendwann ausbricht und regelrecht von zu Hause wegläuft, um sich treiben zu lassen, versucht Sally nicht nur bodenständig sondern auch am Ort zu bleiben.

Doch auch sie geht irgendwann, als ihr Mann stirbt und sie ihren Töchtern das Leid ersparen will, das sie selbst als Kind erlebte. Tatsächlich gelingt das über viele Jahre – bis zu dem Tag, an dem Gillian zu ihrer Schwester zurückkommt und sie die Vergangenheit einholt.


Weiter geht es mit der Familiengeschichte, die auf bestimmte Art und Weise durchaus auch ein Sittengemälde der amerikanischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert ist, in der der Ruf scheinbar viel zu bedeuten hat. Die Handlung bietet keine überraschenden magischen Entwicklungen und Bedrohungen, auch wenn das Übersinnliche immer irgendwie vorhanden ist. Aber es tritt nur selten offen hervor, kann manchmal einfach nur Zufall oder auch sich selbst erfüllende Prophezeiung sein.

Die Owens sind auf ihre Art und Weise bodenständig, gerade die junge Generation versucht trotz allem dazu zu gehören, auch wenn es ihnen Vorurteile und ihre eigenen Besonderheiten nicht einfach machen.

Mit dieser Prämisse sollte man das Buch auch lesen, und nicht unbedingt viel Action und Drama erwarten. Die Erzählweise ist eher nüchtern, wechselt gerne einmal zwischen den Zeiten und bleibt nahe an der Lebenswirklichkeit. Auch die zentralen Figuren bleiben pragmatisch und nüchtern, haben mit ganz alltäglichen Problemen und Gefühlen zu kämpfen. Auch romantische Momente wird man vergeblich suchen.

Das hat seinen Reiz, allerdings sollte man als Leser offen für eine Handlung sein, die kaum Erwartungen erfüllt, ebenso mit Figuren zurechtkommen, die nicht unbedingt immer sympathische Züge haben.

„Practical Magic - Zauberhafte Schwestern“ ist der zweite Band der „The Rules of Magic“-Reihe und beschäftigt sich mit der nächsten Generation von Frauen, die im Schatten ihrer Hexenvorfahrin geboren worden sind. Wie auch schon in der ersten Geschichte sollte man weniger Action als ruhige Alltagsschilderungen mit einem Schuss Magie erwarten.