Peter R. Krüger & J. Anders: Wir sind die Roboter - Sternenlicht 12 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 13. August 2022 19:03
Peter R. Krüger & J. Anders
Wir sind die Roboter
Sternenlicht 12
Titelbild: Thomas Budach
Saphir im Stahl, 2022, Taschenbuch, 190 Seiten, 13,00 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Nach dem desaströsen Krieg gegen die Frogs ist die menschliche Hegemonie auseinandergebrochen. Die Sternenlicht-Vereinigung ist die größte der verbliebenen Sternen-Koalitionen.
Wir schreiben das Jahr 3167. Die Sternenlicht-Vereinigung sieht sich an allen Grenzen Aggressoren gegenüber, die man nicht wirklich einschätzen kann. Schlachtschiffe werden an den wichtigsten Grenzen stationiert und massiert, für Sondereinsätze - seien sie auch noch so wichtig - ist schlicht kein Material übrig.
In die Bresche springen müssen hier die Forschungsraumer und deren Besatzungen - oftmals mehr oder minder unterstützt vom SSD.
Die JAGELLOVSK wurde, obwohl ihr Landeturm ernsthaft beschädigt ist, an den Rand des Sternenschweifnebels entsandt. Hier soll sie sich eigentlich mit der MCLANE treffen - verpasst das andere Raumschiff jedoch um ein paar Tage.
An der Position aber empfängt die JAGELLOVSK merkwürdige Funksprüche - Mitteilungen der vielen in diesem Gebiet verschollenen Schiffe aus der Vergangenheit, aber auch einen Funkspruch, der scheinbar von ihnen selbst ausgesandt wird. Ja wird wie in zukünftig - und von der Havarie des Raumschiffs kündet!
Währenddessen wird auf der Raumbasis SIGMA-3 ein Gamma-9-Roboter untersucht. Ein Roboter, der die baugleichen Kollegen auf der Station zur Rebellion anstachelt und doch eigentlich nur seine Botschaft verkünden will - ein Hilferuf der STEPHEN HAWKING und ihrer 300-Mann-starken Besatzung…
Mit vorliegendem Roman betritt die Reihe um die etwas anderen Abenteuer aus der Welt des Raumschiffs „Orion“, respektive deren Nachfolger, Neuland. Zum ersten Mal nehmen gleich zwei Verfasser im Regiestuhl platz, erzählen uns ihren Plot gemeinsam. Dazu kommt, dass das Buch eher einen neuen Handlungsabschnitt einführt, als dass es für sich alleine stehen kann. Wir lernen unsere Crew ein klein wenig kennen, ein neue Besatzungsmitglied wird auch eingeführt und es geht um emotionale Berg- und Talfahrten . sprich: Amor spielt auch noch eine gewisse Rolle.
Die Figuren, allen voran der Nerd, der sich mehr mit seinem VR-Game beschäftigt als mit dem Rätsel des gestörten Gamma-9, entspricht dabei gewollt dem Klischee. Dass der so schon recht kurze Text dann noch auf zwei ganz unterschiedliche Handlungsebenen aufgeteilt wird, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, macht das Zurechtfinden nicht einfacher. Ich spekuliere jetzt einmal, dass jeder der beteiligten Autoren sich einem der beiden Handlungsorte gewidmet hat - für Charakterzeichnung und Hintergrunddarstellung blieb da jeweils naturgemäß kein Platz.
Die Handlung selbst läuft ein wenig chaotisch ab, ich hatte Mühe, mich hier zurechtzufinden, alles einzuordnen. Erst in der Rückschau wird Manches klarer, zumal die eigentliche Handlung jetzt erst beginnt.
Als Auftaktroman eines neuen Kurz-Zyklus schafft der Roman das Fundament, ist aber in sich nicht ganz rund oder wirklich spannend, obwohl eigentlich doch recht viel passiert. Zu sehr aber wird sich auf die seelische Befindlichkeit der an pubertierende Jugendliche erinnernden Protagonisten konzentriert, als dass wirklich Spannung oder Lesefluss aufkommt.