Sam Feuerbach: Der König der Elixiere (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 26. Juli 2022 10:21
Sam Feuerbach
Der König der Elixiere
Die Alchemisten-Saga 2
Titelbild: Giusy Ame
bene Bücher, 2022, Paperback, 390 Seiten, 14,90 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Der Bund der Vier, wie sich die gar merkwürdige Gemeinschaft getauft hat, die sich in der kleinen Stadt Dormark gefunden hat, konnte die Aufmerksamkeit des Königs erregen. Nicht immer bedeutet dies etwas Gutes für denjenigen, der in den Fokus der absoluten Monarchen gerät. Hier aber haben unsere Vier sich die Gunst des Königs verdient.
Kronarius Dolasar, Großmeister der Magie, der Spitzhelm Jaldur, seines Zeichens Angehöriger der Stadtwache, der gar meisterhaft mit dem Schwert umzugehen weiß, die Abdeckertochter Mirianne mit einem Geschick für Alchemie und der bodenständige Köhlergeselle Brejo sind schon ein merkwürdiges Gespann.
Zusammen haben sie Intrigen, Verrat und Magie getrotzt - jetzt geht es, nach dem Fund einer magischen Flöte, an den Königshof.
Kaum dort angelangt, wird der engste Vertraute des Monarchen in seinem Bett ermordet aufgefunden. Jaldurs Spürsinn überführt ausgerechnet den Anführer der Leibwachen des Königs der Tat - obwohl gerade Jaldur dem Mann die Tat so gar nicht zutraut.
So machen unsere Vier sich auf, den wahren Mörder, das Motiv und den Tathergang zu suchen - nicht ahnend, dass sie dabei einem finsteren Magier einer lang verschollenen Rasse auf die Spur kommen.
Vorhang auf zum zweiten Teil der Trilogie um den/die Alchemisten. Und Sam Feuerbach setzt dort an, wo er im ersten Teil der Saga aufgehört hat. Ohne Zäsur geht es also weiter im Geschehen, sucht und findet unser vierteiliges Kleeblatt in der magischen Höhle (in der sie das wundersame Erz entdeckt haben), in einem Brunnen eine Flöte eines verschollenen Volkes.
Dass diese ihnen später noch entscheidend behilflich sein wird, ahnen sie hier noch nicht. Dann geht es an den Königshof. Wieder schwelt der Verfasser in Bekanntem. Stereotyp wird die Machtzentrale gezeichnet, die gewohnten Animositäten zwischen den etablierten Wachen des Königs und den neu an den Hof Berufenen aufgezeigt. Das birgt wenig Überraschendes für den Leser, wobei ich dem Autor attestieren darf, dass er hier flüssig und auch durchaus spannend zu fabulieren wusste.
Erst mit der Suche nach den Hintergründen des Mordes kommt dann etwas Neues, etwas Eigenes in den Plot. Rätsel werden eingeführt - uralte Magie, ein verschollenes Volk, ein finsterer Gegner -; auch dies inhaltlich nicht wirklich Neuland, aber die Spannung steigt, das Tempo zieht an.
Wiederum sind es die Figuren, die dem Roman sein Gepräge verleihen. Die Gestalten werden weiter sehr lebensecht gezeichnet, ihre Interaktion wird auf ein neues Level gehoben, die Charaktere weiterentwickelt. Natürlich ist jedem Leser klar, wie die dramatischen Ereignisse, die den Tod eines Handlungsträgers einschließen (mehr mag ich hier nicht verraten), ausgehen werden; der Pfad ist das Ziel.
So unterhält der Roman durchaus kurzweilig, bietet für ein paar Stunden sehr angenehme Lektüre und macht auf den Abschluss neugierig, der wohl nächstes Jahr erscheinen wird.