Kate L. Gorien: Das Artefakt - Don't Kill the Demon 1 (Buch)

Kate L. Gorien
Das Artefakt
Don't Kill the Demon 1
2022, Paperback, 356 Seiten, 12,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Kate L. Gorien ist vermutlich das Psyeudonym einer Autorin, die nicht viele Worte um sich macht sondern viel lieber ihre Werke für sich sprechen lässt, wie sich nun an „Das Artefakt“ zeigt, den ersten Band ihrer Fantasy-Saga „Don‘t Kill the Demon“.


Nach dem Tod ihres Vaters ist Liz von ihrer Mutter einfach auf ein Nobel-Internat abgeschoben worden, was ihr das Mädchen nie wirklich verzeihen konnte. Doch nun wird ihr Leben erneut auf den Kopf gestellt. Denn ein Anruf der Mutter bringt Liz dazu, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu fliehen. Und die Tatsache, dass man es auf sie abgesehen hat.

Mit knapper Mühe und Not schafft sie es, einen Buchladen in der englischen Stadt Oxford zu erreichen, nur um dort Dinge zu erfahren, die ihr bisher verheimlicht wurden - wie die Tatsache, dass es magische Wesen wie Gestaltwandler, Elfen, Hexen und Vampire tatsächlich gibt und diese sich schon länger in einem üblen Krieg befinden, in den sie nun auch hineingezogen wird.


Die Autorin greift sicherlich kein neues Thema auf, denn es gibt gerade im Jugendbuch-Bereich mittlerweile sehr viele Fantasy-Geschichten, in denen scheinbar ganz normale Teenager in eine magische Welt inmitten der unseren schliddern und erfahren müssen, dass auch sie ein Teil davon sind - sie sogar selbst nicht einmal ganz menschlich sind.

Es kommt also ganz auf die Handlung an, ob man dem Thema noch neue Aspekte abgewinnen oder zumindest gut unterhalten kann. Beides gelingt Kate L. Lorien erstaunlich gut.

Das Internat selbst ist mehr oder weniger nur ein Aufhänger und wird schnell verlassen, einzig eine Person, die dort mit ihr lebt, bekommt noch eine größere Bedeutung. Aber der Großteil der Geschichte besteht aus einer actionreichen Verfolgungsjagd in der Liz nicht nur mehr über ihre Feinde, sondern auch ihre eigene Familie lernt. Schlag auf Schlag kommen neue Figuren hinzu, die ihr wahres Gesicht nicht immer sofort zeigen.

Erfahrene Leser werden sicherlich das eine oder andere vorausahnen können, dennoch gibt es immer wieder unerwartete Wendungen. In dem Maße baut sich auch der Hintergrund immer weiter auf, der durch viele Andeutungen und Hinweise Lust auf Mehr macht.

Die wichtigen Figuren haben alle genug Profil, um sie zu mögen oder abzulehnen. Vor allem Liz weiß zu gefallen, da sie ihre selbstbewusstes Auftreten nicht verliert und immer das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen versucht. Romantische Gefühle sind durchaus angedeutet, aber die Liebesgeschichte spielt jetzt noch keine allzu große Rolle, dafür sind andere Dinge wichtiger.

Action, zwischenmenschliches Geplänkel, ein Schuss Humor und Beschreibungen halten sich die Waage, so dass man als Leser Lust auf Mehr bekommt, und das nicht nur durch den Cliffhanger am Ende.

„Das Artefakt“, ist der spannende und unterhaltsame Auftakt einer Urban-Fantasy-Reihe, die zwar mit einem bekannten Thema arbeitet, ihm aber immer noch neue Facetten abzugewinnen weiß.