Sophia Farago: Ein Bild von einem Mann - Regency Heroes 2 (Buch)

Sophia Farago
Ein Bild von einem Mann
Regency Heroes 2
Edel Elements, 2022, Paperback , 416 Seiten, 12,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Seit nunmehr fünfundzwanzig Jahren schreibt Sophia Farago in der Regency-Zeit spielende Romane. Schon als junges Mädchen liebte sie die Geschichten von Jane Austen und anderen, begann dann selbst zu recherchieren und sich Wissen über die damaligen gesellschaftlichen Strukturen anzueignen. Etwas, was man auch ihrer neusten Reihe „Regency Heroes“ anmerkt, dessen zweiter Band gerade erschienen ist.

 

Sie haben sich kennengelernt, als sie eine Ecke im Schlafsaal der Universität zu Oxford miteinander teilten und wurden so zu den „Heroes“. Auch als junge Männer sind Harold, Elliot, Reginald und Oscar immer noch miteinander verbunden, wie sich jetzt zeigt, wo Elliot, kaum dass er Harold geholfen hat zu heiraten, selbst unter die Haube muss. Sein Vater hat eine Ehe arrangiert mit der Enkelin eines wohlhabenden Weibereibesitzers. Sie bringt das nötige Geld mit in die Ehe, um die Schulden der Adelsfamilie zu decken, aber Elliot selbst hat nur üble Erinnerungen an die Person, die ihn scheinbar unbedingt heiraten will, hält diese Corinna für schrill und vulgär.


Aber wie man sich denken kann, unterliegt er da einem Irrtum, hat sie mit einer ganz anderen Person verwechselt. Davon lebt die Geschichte, die nun aus der Sicht der beiden Hauptfiguren erzählt wird, die eigentlich aus unterschiedlichen Schichten stammen.

Elliot weiß, dass eine Bürgerliche zu heiraten zum einen nicht standesgemäß ist, zum anderen hat er das Gefühl, dass diese Person nur seine Titel sieht. Und ihm geht es auch um Liebe. Aber tatsächlich bekommt der Leser schnell ein ganz anderes Bild von der jungen Frau, die zwar eine Träumerin sein mag, aber auch das Herz am rechten Fleck hat und mehr Bildung mit sich bringt, als man vermutet. Vor allem besitzt sie auch ein faszinierendes Talent, wie sich bald zeigt.

Alles in allen wird die Geschichte zwar sehr vorhersehbar aber auch mit sehr viel Liebe und Kenntnis um die damalige Gesellschaft erzählt. Beiden Figuren werden die Tücken ihrer Liasions aufgeführt, aber sie haben immerhin auch ein funktionierendes Netzwerk von Freunden, das in der Not hilft und Würze in die Geschichte bringt. Auch sind die Figuren herzlich charakterisiert, so dass keine Wünsche offen bleiben und es auch keiner besonderen leidenschaftlichen Szenen bedarf, um ein warmes Gefühl zu erzeugen.

„Ein Bild von einem Mann“ aus der „Regency Heroes“-Reihe mag zwar sehr klassisch geschrieben sein, lebt aber durch die liebenswerten Figuren und die gute Kenntnis der damaligen Gesellschaftsstrukturen, durch die eine sehr intensive Atmosphäre entsteht.