Black Butler - Ein Teufel von einem Butler (BD+DVD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 19. April 2022 09:39
Black Butler - Ein Teufel von einem Butler
J 2014, Regie: Kentarô Ohtani & Kei'ichi Sato, mit Ayame Goriki, Hiro Mizushima, Mizuki Yamamoto
Rezension von Elmar Huber
Bisher sieben Diplomaten erlitten einen ungewöhnlichen Tod. Die Leichen sind, obwohl erst einige Stunden alt, ausgetrocknet und regelrecht mumifiziert. Im Auftrag der Königin des Westens soll der Spion Kiyoharu Genpo Phantomhive (Ayame Gôriki) die Ursache der Todesfälle herausfinden. Ihm tatkräftig zur Seite steht sein Butler Sebastian Michaelis (Hiro Mizushima).
Die Spur führt zu einem exklusiven Club, in dem regelmäßig neue Drogen an eine ausgesuchte Klientel ausgegeben werden. Kürzlich auch die Substanz Necrosis, die für die Mumifizierungen verantwortlich ist. Die Suche nach dem Täter führt Kiyoharu außerdem in seine eigene Vergangenheit.
Denn Kiyohura, der nach dem Tod der Familie unvermittelt mit Sebastian im Schlepptau als Erbe der Familie Phantomhive und des Funtom-Firmenimperiums auftauchte, ist in Wahrheit die Phantomhive-Tochter Shiori, die ihre Entführung mit Hilfe des Dämons Sebastian überlebt hat. Im Gegenzug erhält Sebastian Shioris Seele, sobald diese den Tod ihrer Eltern gerächt hat.
„Black Butler - Ein Teufel von einem Butler“ basiert auf einem enorm erfolgreichen Manga von Yana Toboso, der bereits auf eine Anime-Serie, ein Videospiel und sogar drei Musical-Adaptionen blicken kann. Mit entsprechender Spannung wurde daher die Realverfilmung erwartet.
Für diese wurde eine eigenständige Geschichte geschrieben; die Handlungszeit wurde vom viktorianischen Zeitalter des Originals in die nahe Zukunft verlegt. Die grundsätzlichen Motive des Mangas um Shioris/Kiyoharus Entführung als Kind, die Ermordung ihrer Eltern und ihre Rettung durch einen Dämon, der in der Folge als ihr Butler auftritt, wurden beibehalten, fungieren jedoch ‚nur‘ als Backstory. Der Film steigt mit der komplett neuen Geschichte um die rätselhaften ‚Mumien-Morde‘ ein und entblättert erst nach und nach den Hintergrund der Figuren.
Dem vorgeschaltet wird dem Zuschauer noch eine großartige Action-Sequenz serviert, in der „Black Butler“ Sebastian mit einem Buttermesser gegen eine ganze Bande Menschenhändler kämpft. Dieses Tempo kann der Film zwar nicht durchhalten, doch hat die Story um die Mumien-Morde genügend Zug, die Spannung aufrechtzuerhalten. Und nicht zuletzt ist es das leicht skurrile Gespann der beiden Hauptdarsteller, dem man gern bei seinen Ermittlungen zusieht. Am Ende schließt sich sogar recht elegant der Kreis zur Ermordung von Shioris Eltern. Das ist zwar vorhersehbar, doch mehr als so mancher Hollywood-Blockbuster bieten kann.
Die Gesichter sind für den westlich geprägten Film-Fan neu, verfügen in ihrem Heimatland Japan über einen nicht unerheblichen Bekanntheitsgrad, sei es durch vorherige Film- und Serienrollen, Modeltätigkeit oder sonstige öffentlichkeitswirksame Aktivitäten. Ein gewisses Overacting kann man den Darstellern zwar nicht absprechen, doch präsentiert sich „Black Butler - Ein Teufel von einem Butler“ im Vergleich zu anderen Japan-Filmen insgesamt als sehr gemäßigt und konventionell.
Auch die Synchronisation ist vergleichsweise gut gelungen.
Die Regie dreht in den Kampf-Szenen auf, verhält sich im Großen und Ganzen aber recht unauffällig.
Die Ausstattung verbindet die viktorianischen Elemente der Vorlage mit einem leicht futuristischen Design, was dem Film ein gewisses Steampunk-Flair verleiht.
In den Verkauf gelangt der Film unter anderem als Special Edition, die einen Kombipack mit DVD und BD im Digipak mit Schuber inklusive 16seitiges Booklet darstellt.
„Black Butler - Ein Teufel von einem Butler“ ist eine sympathisch gefällige Manga-Verfilmung, die mit einer frischen Geschichte auf ein neues, größeres Publikum zielt, ohne die leicht skurrilen Figuren zu verbiegen.