Die Nacht der lebenden Toten 3: Kleine Familiengeheimnisse (Comic)

Die Nacht der lebenden Toten 3

Kleine Familiengeheimnisse

(La Nuit des morts-vivants 3: etits secrets de famille, 2017)

Text: Jean-Luc Istin

Zeichnungen: Elia Bonetti

Übersetzung: Harald Sachse

Splitter, 2017, Hardcover, 56 Seiten, 14,80 EUR

Rezension von Elmar Huber

Im Hotel taucht ein gewisser Stan mit zwei Schlägertypen auf, der noch eine Rechnung mit dem Hotelchef Hodge offen hat. Währenddessen haben die Stimmen in Mandys Kopfe eine Idee, wie es ihr möglich ist, sich unerkannt zwischen den Untoten zu bewegen, sodass sie unbemerkt ihre Flucht und die Vernichtung des Hotels vorbereiten kann. Parallel dazu werden Lizbeths Ehemann John und ihre Kinder vom Illeness Korp. Sicherheitsdienst gerettet und in ein sicheres Gebäude gebracht.

 

Nach dem grandiosen Auftakt war es Jean-Luc Istin gelungen, in Kapitel 2 noch einmal eine Schippe draufzulegen. In Teil 3 spitzt sich die Situation der im Hotel Eingeschlossenen dank Mandys Plan, den Zombies die Türen zu öffnen und das Hotel danach abzufackeln, immer weiter zu, doch sind hier auch einige Längen zu bemerken. Mit dem plötzlichen Auftauchen von Stan und seinen Gorillas und Hodges Geschäftsführer, der sich die ganz Zeit auf dem Dachboden versteckt gehalten hat, tauchen gleich zwei Figuren auf, die sich zwar wichtigtun, aber kurz darauf wieder abserviert werden, ohne dass sich für Lizbeth, Leland & Co. irgendetwas ändert. Selbst Stans Motiv, im Angesicht dieser Ausnahmesituation noch unter Lebensgefahr sein Geld eintreiben zu wollen, statt sich einfach in Sicherheit zu bringen, scheint reichlich dünn und nur dazu da, noch einige Seiten zu füllen.

Johns Rettung hingegen durch den Sicherheitsdienst seines Arbeitgebers zeigt deutlich, dass er kein normaler Angestellter ist, sondern dass seine Arbeit auch mit der Zombie-Epidemie in Verbindung steht. Mit der unerwartet plötzlichen Familienzusammenführung erfolgt auch die Auflösung dieses Rätsels, das trotz aller Vorbereitung doch recht hastig um die Ecke kommt. So mogelt sich der Autor auch um die Pflicht herum, die Ereignisse im Hotel vollständig aufzulösen.

Der Abschlussband von Istins Untoten-Thriller „Die Nacht der lebenden Toten“ bietet noch einmal einige eindringliche Momente, die vor allem Mandys Spießrutenlauf durch die Zombies zu verdanken sind, setzt jedoch keinen erneuten Höhepunkt.