Rob Jones: Die Wiege der Ewigkeit - Joe Hawke 3 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 13. März 2022 17:31
Rob Jones
Die Wiege der Ewigkeit
Joe Hawke 3
(The Tomb of Eternity, 2017)
Übersetzung: Madeleine Seither
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2022, Taschenbuch, 320 Seiten, 13,95 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Ex-Special-Forces-Kämpfer Joe Hawke versteht die Welt nicht mehr. Sind denn alle meschugge geworden? Da versuchen Milliardäre aller Couleur dem Geheimnis der Unsterblichkeit auf die Sprünge zu kommen, setzen brutal und ohne jegliche Rücksicht ihr Vermögen, ihre engagierten, psychopathischen Söldner ein, um ihr Ziel gnadenlos zu verfolgen.
Zweimal schon verhinderten Hawke und seine Freunde, dass ein offensichtlich verrückter Despot das Geheimnis um die Karte in die Hände bekommt, die zum Ort führen soll, an dem das lebensverlängernde Mittel zu finden ist. Dabei stießen sie auf das Grab Poseidons, fanden Schätze, besuchten die letzte Ruhestätte eines antiken chinesischen Kaisers - und wurden immer wieder verfolgt, angegriffen und verraten. Kameraden blieben auf der Strecke, zumal Hawke Hinweise erhielt, dass nicht allen seiner Unterstützer zu trauen ist.
Dieses Mal macht sich ein russischer Oligarch, ein Ex-KGB-Agent, auf die Suche nach der Wiege der Ewigkeit - und dieser geht noch brutaler und gnadenloser vor, als ihre bisherigen Gegner.
Die Spur führt über Moskau, Venedig und Berlin nach Ägypten. Offensichtlich gab es weit vor der bekannten Geschichtsschreibung eine Hochkultur, die Hinweise auf den zweiten Teil der im Grab des Kaisers gefundenen Karte hinterlassen hat. Hinweise, die auf das Grab des Osiris deuten, Hinweise, die letztlich zur Wiege der Ewigkeit führen - doch im Hintergrund lauern die Athanatoi, eine Geheimloge, deren Mitglieder seit sehr langer Zeit auf Erden wandeln…
Ein gewisser Wiedererkennungswert ist den ersten drei Romanen um unseren schlagkräftigen Helden Joe Hawke nicht abzusprechen. Soll heißen, die Grundanlage dieses Romans ähnelt doch den ersten Bänden der Trilogie. Sprich, es gilt eine historische Schnitzeljagd in Hinblick auf den unbekannten Ort des Grabes eines veritablen Gottes zu einem erfolgreichen Ende zu führen, immer verfolgt und angegriffen von den Bösen. Letztere stammen dieses Mal aus Russland, doch auch die Briten lauern unserem Trupp immer wieder auf. Dabei wird in geradezu exemplarischer Art und Weise teure Hightech - angefangen von Helikoptern bis hochgezüchtete Computer - vernichtet, wird auf die unbeteiligten Zivilisten keine Rücksicht genommen. Das erinnert an Kino-Blockbuster der martialischen Art - „The Expendables“ kommen hier naturgemäß als Erstes in den Sinn; für Kopfkino ist also gesorgt.
Die Beschreibung der Handlungsorte bleibt dabei eher rudimentär, die Figuren entnimmt der Verfasser, insbesondere was die Schurken anbelangt, der bekannten Schublade. Das sind Stereotypen ohne jegliche Tiefe, die Motivation bleibt letztlich unglaubwürdig - nur stört dies nicht. Einzig unser Protagonist wird wirklich detailreich und damit überzeugend und interessant gezeichnet, alle anderen Figuren bleiben bislang zumindest Staffage.
Wer zu den Bänden Rob Jones’ greift, der sucht hier Action satt, ein paar historische Rätsel und Entdeckungen und jede Menge Kämpfe. Und dies bietet der Autor seinen Fans.
Nachdem im Original zwischenzeitlich ganze siebzehn Bücher um Hawke vorliegen, ist für Nachschub gesorgt - der nächste Band steht für seine deutschsprachige Veröffentlichung bei Luzifer schon bereit.
Vorliegender Band, wie auch die gesamte Unsterblichkeits-Trilogie, bietet dem Leser jeweils Action-Knaller vor historischer Kulisse, der über weiter Stecken stereotype Figuren und oberflächliche Handlungsschauplätze offeriert, dies mit jeder Menge Tempo, Spannung und viel Pyrotechnik aber geschickt überspielt.