Marvel - Legenden von Asgard 2: Das Schwert der Surtur, C. L. Werner (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 01. Februar 2022 18:51
Marvel - Legenden von Asgard 2
Das Schwert der Surtur
C. L. Werner
(The Sword of Surtur, 2021)
Übersetzung: Stephanie Pannen
Titelbild: Grand Griffin
Cross Cult, 2021, Taschenbuch, 310 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Das Marvel-Universum bietet auch in Romanform viel zu entdecken, wobei man bei den „Legenden von Asgard“ oft nicht sicher sein kann, inwiefern diese wirklich mit den Comics zusammenhängen, oder ob man sich dabei nicht mehr an die nordischen Sagen anlehnt. Diesen Eindruck bekommt man besonders bei dem zweiten Band der Reihe, „Das Schwert des Surtur“.
Tyr Odinsson, der älteste Sohn des Göttervaters, fühlt sich zurückgesetzt, denn sein jüngerer Bruder Thor wird wieder einmal für seine Heldentaten gefeiert und gelobt. Dass er seine Hand und damit auch seine Bogenschießkunst für das Wohl von Asgard geopfert hat, fällt gar nicht mehr ins Gewicht. Deshalb beschließt er, sein eigenes Abenteuer zu wagen und macht sich zusammen mit seinem Freund Bjorn Wolfbane und der betörenden Kriegerin Lorelai auf den Weg in die Feuerhölle, um Surturs Schwert zu erringen, nicht ahnend, dass Verrat ihm wie ein Schatten folgt.
Wer bisher nur das Universum der Filme kannte, wird irritiert sein, sind doch einige Voraussetzungen anders, nimmt doch Tyr die Rolle des ältesten Geschwisters ein und ist Hel sogar eine Tochter von Loki. Schiebt man diese Kleinigkeiten, die den Hintergrund betreffen, beiseite, kann man ein klassisches Fantasy-Abenteuer mit vielen Kämpfen, Gefahren und natürlich auch Verrat erleben.
Denn einer aus der Gruppe spielt falsch und nutzt die Queste zu eigennützigen Zwecken aus. Wer das ist, daraus macht die Geschichte nicht lange einen Hehl. Immerhin stimmt die Action und wer nach einer solchen Handlung sucht, wird nicht enttäuscht. Die Charakter-Zeichnung der Figuren ist dagegen eher seicht und oberflächlich, sie bietet keine besonderen Überraschungen, auch das Ende ist fast schon so, wie man es erwartet. Auch fehlen viele Verbindungen zu den Comics oder zumindest ein paar Erklärungen, die es auch Neueinsteigern leichter machen, die Handlung im Universum zu verorten. Denn so wie jetzt steht das Geschehen eher im Raum, wirkt wie ein Abenteuer ohne jegliche Verbindung zu dem, was der Reihentitel eigentlich andeutet.
„Das Schwert des Surtur“ lehnt sich mehr an die zugrundeliegenden nordischen Sagen an und weniger an das, was das Marvel-Universum eigentlich ausmacht. Wer nach Bezügen sucht, der wird nur wenige finden, aber immerhin ist das Geschehen durchaus auch für „normale“ Fantasy-Leser, die magische Sword & Sorcery mögen, interessant.