Heinz J. Galle: Erlebte Vergangenheit und gestaltete Zukunft (Buch)

Heinz J. Galle
Erlebte Vergangenheit und gestaltete Zukunft
Verlag Dieter von Reeken, 2021, Paperback, 246 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Beschäftigt man sich auch nur am Rande mit der klassischen deutschen Phantastik, sei es in Heft- oder Buchform, so wird man immer wieder von Neuem auf den Namen Heinz J. Galle stoßen. Sammler, Forscher, Essayist, Initiator und Fachmann, insbesondere wenn es um Heft- und Leihbuchromane geht, ist er allseits als Kenner bekannt und geschätzt.

Als literarischer Nachlassverwalter Paul A. Müllers (alias Freder von Holk alias Lok Myler) sorgte er für die im Verlag Dieter von Reeken publizierten „Jan Mayen“- und „Sun Koh“-Neuausgaben, steuerte Wissenswertes an Hintergrundmaterial bei und sorgte mit seinen fundierten Ausführungen für eine Einordnung der Romane.

Zu seinem 85 Geburtstag am 11. Oktober 2021 hat der Verlag nun eine durchgesehene und erweiterte Neuauflage der lange vergriffenen Biographie Galles aufgelegt.

In dieser beschriebt Galle seine Jugend in Berlin, die Nächte im Keller, als die Bomben fielen, die Flucht ins Hinterland, später immer weiter nach Westen, bevor er in Braunschweig und Leverkusen eine neue Heimat fand.

Mit dabei natürlich auch ein paar wenige - viel zu wenige! - Anekdoten aus seiner langen Sammlerkarriere, Funde und Käufe, die bemerkenswert waren und sind, Hinweise darauf, was die Sammlerleidenschaft weckte und bis heute am Leben hielt.

Im zweiten Teil des Buches erwarten den Leser dann die gesammelte Storys Heinz J. Galles - Geschichten, die sich zumeist an dem gängigen Bild der Science Fiction damals orientierten, die man aber auch heute noch durchaus vergnüglich goutieren kann.