Jona Sheffield: Prion - Lumera Expedition 5 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 25. September 2021 11:33
Jona Sheffield
Prion
Lumera Expedition 5
2021, Paperback, 308 Seiten, 14,99 EUR (auch als Hardcover und eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Jona Sheffield wurde 1978 geboren. Sie studierte internationale Seeverkehrswirtschaft und arbeitete lange Jahre als Geschäftsführerin eines Düsseldorfer Medienunternehmens, führte eine Redaktion und veröffentlichte zudem auch zahlreiche eigene Texte. Mit dem Lumera-Universum verbindet sie gleich mehrere Leidenschaften miteinander und erschuf einen dichten Kosmos, in dem es neben Abenteuern natürlich auch ernste Momente gibt, in denen sie ihr Engagement für den Klima-Wandel einfließen lässt.
Die Erde geht langsam aber sicher zugrunde, so dass immer mehr Menschen zu dem Portal strömen, das Hoffnung auf ein besseres Leben verheißt, wenn auch auf einem fremden Planeten. Allerdings lassen die Kidj‘Dan, die ebenfalls dort leben, nur wenige durch und die, die nach Lumera kommen, vegetieren erst einmal in einem Lager vor sich hin.
Immerhin erreichen es die Verantwortlichen durch Diplomatie und eine einsichtige Königin, dass eine neue Expedition aufbricht, um weitere Portale für Menschen und Kidj‘Dan zu bergen, um die Situation zu entspannen.
Allerdings entdecken sie an ihrem Zielort etwas, das für die Erdenbewohner zu einer tödlichen Gefahr werden kann, etwas, was den feindseligen Gruppen unter den Außerirdischen in die Hände spielen könnte. Und so beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.
Jona Sheffield erleichtert den Einstieg in die Reihe, indem sie immer dann wichtige Informationen einbringt, wenn diese für das Verständnis notwendig werden, dennoch behindern sie den Fluss der Handlung nicht, sondern machen ihn nur noch runder, werden wohl auch für Fans weitere Facetten eingefügt.
Die Geschichte entwickelt sich gleich auf mehreren Ebenen, die den verschiedenen Gruppen und Strömungen Raum gibt. So sind die Gegenspieler keine gesichtslosen Aliens, man erhält auch Einblick in ihre vielschichtige Kultur und den Kodex, dem die Meisten von ihnen folgen, wenn auch nicht alle.
Gleichzeitig erfährt man, dass bei den Menschen auch alles nicht rund läuft, gerade weil auch dort unterschiedliche Interessen aufeinander treffen; die der Menschen, die eine lange Reise im Kryposchlaf auf sich genommen haben und deshalb nicht mehr wissen, wie es jetzt auf der Erde aussieht und diejenigen, die durch das Portal gekommen sind. Zugleich macht sich ein Drogenproblem immer mehr breit.
Und so sorgen Gegenspieler auf beiden Seiten dafür, dass sich die Lage zuspitzt, sei es nun für die Menschen, die immer mehr eingeengt werden als auch für die Aliens, die die Eindringlinge auf „ihrer“ Welt nicht mehr länger dulden wollen.
Die Expedition selbst schürt noch die Spannung für den Leser, entdeckt sie doch eine tödliche Gefahr für die Menschen.
Auch wenn der naheliegende Konflikt für alle Seiten erst einmal angemessen gelöst werden kann, so bleiben doch genug Fragen offen, die eine Fortsetzung verlangen.
Das Ganze wird flüssig und abwechslungsreich erzählt, die Figuren erhalten Profil und entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter. Zudem gibt es immer wieder unvorhergesehene Wendungen, die die Karten neu mischen, so dass man bis zum halbwegs in sich geschlossenen Ende neugierig bleibt.
„Prion“ bietet spannende und abwechslungsreiche Unterhaltung zwischen Space Opera und ökologischer Dystopie, die seine Botschaften spielerisch vermittelt, zugleich aber auch den Leser von Anfang bis Ende zu fesseln weiß und gleichzeitig neugierig auf Mehr macht.