Virus Omega 2: Die Götter der Sterne (Comic)

Virus Omega 2
Die Götter der Sterne
Text: Sylvain Runberg
Zeichnungen: Marcial Toledano
Übersetzung: Jano Rohleder
Cross Cult, 2021, Hardcover, 64 Seiten, 18,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die Erde ist von außerirdischen Wesen überfallen worden - allerdings scheinen diese nicht sonderlich intelligent zu sein, denn sie haben sich aufs Fressen und Zerstören verlegt; oder aber sie denken so fremdartig, dass die Menschen nicht an sie herankommen. Außerdem zeigt sich in „Die Götter der Sterne“, dem zweiten Band von „Virus Omega“, dass man in diesem postapokalyptischen Szenario nicht zusammenhält.

 

Andrew Kennedy hat bisher nur versucht zu überleben und den Verlust seiner Familie zu kompensieren, indem er Kunstschätze sammelt. Immerhin trifft er auf eine Gruppe von Menschen, die ihm Halt und neue Hoffnung geben und die Chance auf einen Neubeginn an der Seite von Bianca.

Dann aber taucht eine militante Widerstandsgruppe auf. Obwohl sie Bianca töten, unternimmt er nichts gegen sie, sondern schließt sich ihnen sogar an, denn seine Tochter ist eine der glühendsten Kämpferinnen. Was beide nicht ahnen ist, dass sein Sohn Lance einen ganz anderen aber nicht minder grausamen Weg gegangen ist…


Nachdem der erste Band diejenigen vorstellte, die einfach nur zu überleben versuchten, stehen in diesem jetzt die radikalen Gruppen im Mittelpunkt. Die einen machen keinen Hehl daraus, dass sie die Monster töten und vernichten wollen, egal, was es an Leben kosten könnte - sie treten militant und aggressiv auf.Auf der anderen Seite kommen nun aber auch die ins Spiel, die in den Außerirdischen Götter sehen, sie verehren und ihnen Opfer bringen, auch wenn sie der Virus, den diese ausströmen, töten könnte.

Die Künstler arbeiten nun gezielt darauf hin, dass vermutlich schon bald die Sektierer und die Widerständler aufeinandertreffen werden und der Gewissenskonflikt in Andrew immens ansteigen wird, immerhin hat er auf beiden Seiten etwas zu verlieren.

Alles in allem gefällt die Geschichte, weil sie sich auf das Schicksal einer Familie konzentriert und einen klassischen Konflikt heraufbeschwört. Auch liegt die Welt nicht ganz so in Trümmern wie man denkt, die Monster aus dem All agieren eher im Hintergrund, was auch eher selten zu finden ist.

So wird die Action nur gezielt eingesetzt; im Zentrum der Handlung steht mehr die Interaktion der Figuren mit ihrem Umfeld und die schwelenden Konflikte zwischen den Menschengruppen.

„Virus Omega“ macht im zweiten Band weiter wie bisher und interpretiert das gängige Invasionsthema auch weiterhin neu, indem nun auch verschiedene andere Gruppen vorgestellt werden, die auf ganz gegensätzlichen Seiten stehen, aber genauso zerstörerisch auf die Menschen einwirken.