Oblivion Song 5 (Comic)

Robert Kirkman
Oblivion Song 5
(Oblivion Song 25-30, 2020/2021)
Titelbild und Zeichnungen: Lorenzo de Felici
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2021, Hardcover, 136 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Cahristel Scheja

„Oblivion Song“ geht nun in die fünfte Runde. Inzwischen weiß auch der Leser, was passiert ist und wer für die Katastrophe verantwortlich war, die viele Bürger Philadelphias in eine andere Realität versetzt hat. Nathan und Marco Cole haben alles dafür getan, um das zu ändern, aber auch eine neue Gefahr heraufbeschworen.


Denn in der anderen Welt waren sie nicht alleine - eine fremdartige Rasse, die Gesichtslosen, hat den Überlebenden der Katastrophe zusätzlich zum alles verschlingenden „Wuchs“ das Leben schwer gemacht. Es blieb nichts anderes, als gegen sie zu kämpfen und schließlich die Tore wieder zu schließen, als ein Großteil der überlebenden Menschen gerettet war.

Allerdings ist Nathan verschwunden, so dass nun Edward Cole und Mateo unermüdlich nach ihm suchen. Drei Jahre später erhalten sie endlich eine Antwort. Und gleichzeitig auch eine Warnung, denn nicht nur sie haben Einiges unternommen, auch die Gesichtslosen sind nicht untätig geblieben.


Die Geschichte wird nicht nur an verschiedenen Schauplätzen weiter erzählt, sondern auch auf verschiedenen Zeitebenen, so dass es etwas schwierig ist, der Handlung zu folgen und die Zusammenhänge zu verstehen.

Aber nach und nach schält sich schon heraus, dass die Gefahr noch lange nicht vorbei ist und im Grunde jemand eine Warnung überbringen sollte. Anders als die Figuren im Comic, erfahren die Leser was Nathan die ganze Zeit getrieben und auch gelernt hat, so dass er dies nutzen kann. So wird es zum Ende hin sogar fantasylastig und episch, versucht er doch den Anführer der Gesichtslosen mit seinen eigenen Waffen zu schlagen - und die sind eher archaisches Denken und Verhalten.

Es ist nicht einfach, die Handlung einzuordnen, sie bewegt sich inzwischen tatsächlich irgendwo zwischen Endzeit-Dystopie und Military SF, vermischt mit einem ordentlichen Schuss Fantasy. Die Figuren bleiben leider etwas blass, auch wenn sie gelegentlich interessante Ansätze zeigen. Allerdings fehlt bei den Menschen mittlerweile ein gewisser Überblick, wer eigentlich wer ist. Immerhin klärt sich langsam der rote Faden - was als nächstes passieren muss, liegt fast schon auf der Hand.

„Oblivion Song“ schafft es immer noch, das auf den ersten Blick vertraute Szenario mit neuen Elementen aus anderen Genres zu spicken, so dass die Handlung interessant bleibt, allerdings wirken die Zeitsprünge verwirrender als sie sollten.