The Holy Grail of Eris 1 (Comic)

The Holy Grail of Eris 1
Text: Kujira Tokiwa
Zeichnungen: Hinase Momoyama & Yu-nagi
Übersetzung: Martin Gericke
Cross Cult, 2021, Paperback, 192 Seiten, 7,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Eine neue Fantasy-Serie startet bei Cross Cult, die offensichtlich nach einer Light Novel entstanden ist: „The Holy Grail of Eris“. Wieder einmal steht eine junge Frau aus Adelskreisen im Mittelpunkt, die natürlich in Schwierigkeiten gerät.


Constance Grail ist mit dem Leitspruch ihrer Familie aufgewachsen: „Ihr sollt stets lauter und rechtschaffen sein“ - was dazu geführt hat, dass sie wie ihr Vater freundlich und zurückhaltend ist. Das sie alle allerdings nun in Schwierigkeiten gebracht hat, denn im Adel zählen andere Werte, wie das Mädchen schon bald zu spüren bekommt. Ausgerechnet ihr Verlobter küsst auf einem Ball eine andere - und für sie bricht nicht nur die Welt zusammen. Sie lässt sich auch auf einen düsteren Pakt ein.

 

Das Ganze mag zwar wie viele romantische Geschichten in einem märchenhaften Umfeld spielen, zwischen feinen Damen und reichen Herren, aber die Liebe spielt keine so große Rolle - oder besser: sie wird auch noch munter für feine Intrigenspiele missbraucht, die die junge Heldin nicht so ganz nachvollziehen kann, wie sich schnell zeigt.

Vielleicht lässt sie sich auch deshalb auf den Pakt mit einer dunklen Seele ein, mit der sie seit Jahren - ohne es zu wissen - bereits verbunden ist, weil sie etwas mit ansah, was ihre zarte Seele nicht hätte sehen sollen.

Es wird nur angedeutet, was Scarlet Castiel getan hat, aber nach und nach bekommt man eine Ahnung, dass diese vielleicht nicht so schuldig war, wie es alle sahen. Denn eine böse Intrige gegen die zarte und unschuldige Constance macht deutlich, wie hinterhältig es im Adel wirklich zugehen kann.

Zumindest werden in diesem ersten Band ein paar spannende Weichen gestellt und der Leser darf nun gespannt mitfiebern, ob das junge Mädchen sich aus dem Bann des bösen Geistes befreien kann oder aber nach den Grundsätzen ihrer Familie handelt und dieser hilft, diejenigen zu bestrafen, die ihr Leid angetan haben.

In der Hinsicht bricht die Geschichte immerhin mit ein paar Klischees und macht so tatsächlich neugierig auf die Fortsetzung, da hier mehr passieren könnte als Liebesgesäusel oder die Rettung einer zarten Heldin aus der Schlangengrube, und zwar durch einen aufrechten Helden.

„The Holy Grail of Eris“ startet interessant, denn schon in diesem ersten Band bricht die Serie mit einigen der Konventionen, die das Szenario selbst schon mit sich bringt. So macht sie gleich Lust auf Mehr, denn die Andeutungen verraten, dass es richtig spannend werden könnte.