Invincible 6 (Comic)

Invincible 6
Text: Robert Kirkman
Zeichnungen: Ryan Ottley, Cliff Rathburn, Cory Walker
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2021, Paperback, 320 Seiten, 30,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Durch die Zeichentrickserie auf Amazon Prime Video dürfte „Invincible“ neue Fans gewonnen haben, Nur gut, dass die Geschichte bei Cross Cult schon weit fortgeschritten ist und bereits den sechsten Band erreicht hat. Und in dem darf der junge Held wieder einmal Einiges durchmachen, denn das Leben meint es nicht gut mit ihm.


Invincibles Erzfeind Angstrom Levi ist nicht so tot, wie man zuerst gedacht hat, stattdessen ist es ihm gelungen in einer anderen Dimension Heilung und willige Helfer zu finden. Und nun startet er seinen Rachefeldzug durch Doppelgänger aus anderen Dimensionen, die ganze Städte in Schutt und Asche legen.

Aus diesem Grund schlüpft Mark Grayson auch wieder in sein Heldenkostüm, auch wenn er nichts mehr mit den Superhelden zu tun haben wollte. Zusammen mit anderen rettet er schließlich die Welt, wenn auch zu einem hohen Preis.

Und kaum ist das überstanden, wird er auf eine weitere harte Probe gestellt, denn die Viltrumiten haben immer noch nicht aufgegeben, die Erde in die Hand zu bekommen und schicken einen Abgesandten, der Mark ein Ultimatum stellt. Derweil erfährt sein Vater Nolan weit draußen im All von wichtigen Dingen.


Die Saga geht spannend weiter und stellt Mark vor harte Herausforderungen. Es ist nicht so einfach gegen sich selbst zu kämpfen, vor allem wenn man emotional involviert ist und später vor eine Wahl gestellt wird.

Doch gerade diese Kämpfe verändern den jungen Mann, zwingen ihn dazu, lassen ihn seinen Idealismus verlieren und eine ganz neue Richtung einschlagen. Fehler bleiben dabei nicht aus - wie fatal sie werden, muss sich zeigen.

Die Handlungsstränge werden geschickt weitergesponnen, dank Nolans Reise erfährt man nun mehr über die Viltrumiten und die Koalition, die sich gegen diese gebildet hat. Zugleich verschärfen sich die Schwierigkeiten mit den Gegnern, die immer mächtiger werden, Und nicht zuletzt holen den jungen Helden auch immer wieder Fehler ein, die sich böse rächen.

Immerhin werden ihm angenehme Momente mit Atom Eve geschenkt, auch wenn diese selbst einige unangenehme Überraschungen erlebt, die vermutlich noch in den nächsten Bänden zum Tragen kommen werden. Für Spannung ist also gesorgt - und auch das zwischenmenschliche Drama kommt nicht zu kurz, das die Helden so menschlich macht.

Der Ton wird insgesamt ernster und düsterer, aber es gibt auch noch lichte Momente für die Figuren und natürlich auch die Leser. Die humorvollen Szenen bewahren den Eindruck, dass das Geschehen nicht nur konsequenter und brutaler, sondern trotz allem noch mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt wird, durch das die Superhelden-Klischees etwas auf die Schippe genommen werden.

„Invincible“ gefällt auch in diesem sechsten Band, der Mark Grayson und seine engsten Freunde dazu zwingt, erwachsener zu werden - und das nicht nur im Kampf gegen Bedrohungen, innere und äußere Feinde, sondern auch im privaten Bereich. Die zentralen Figuren gehen durch eine harte Schule und das sorgt für Spannung. Zugleich wird der Hintergrund weiter ausgebaut und das macht Lust auf Mehr.