Ariana Lambert: Böse Seele (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 21. Juli 2021 11:07
Ariana Lambert
Böse Seele
Empire, 2021, Taschenbuch, 248 Seiten, 12,99 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Ariana Lambert arbeitete mehr als zwölf Jahre als Rechtsanwältin, ehe sie sich dazu entschied, sich ausschließlich dem Schreiben von Krimis und Thrillern zu widmen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Dublin. Sie tauscht sich gerne mit Autorenkollegen aus aller Welt aus.
Ein Toter wird vor den Toren Berlins gefunden. Er ist verblutet oder vielleicht auch an seinen eigenen Genitalien erstickt, die ihm jemand in den Hals stopfte. Den Ermittlern gibt das Rätsel auf, nur einem nicht. Martyn Becker hat einen bestimmten Verdacht und sucht seinen leiblichen Vater im Gefängnis auf. Der ist ein verurteilter Serienkiller und kann ihm tatsächlich ein paar Tipps geben.
Die überraschenden Kenntnisse machen seine Kollegin Milla stutzig, denn er will nicht so recht verraten, woher er seine Ideen hat. Und so umkreisen sich die beiden Ermittler misstrauisch, während weitere Morde geschehen, die allerdings auch auf eines hindeuten: Martyns Vater scheint mehr mit dem geheimnisvollen Killer zu tun zu haben, als jeder ahnt.
Schon der Prolog macht deutlich, dass Ariana Lambert nicht mit zarten Worten daher kommt, sondern einen knallharten Psycho-Thriller präsentiert; einen Mord, der es in sich hat und später noch eine bedeutende Rolle spielt.
Bis dahin zelebriert die Autorin ein klassisches Spiel, in dem die Ermittler erst einmal vor einem Berg an Rätseln und kalten Spuren stehen, sie auch die Forensik und Gerichtsmedizin nicht wirklich weiter zu bringen scheinen.
Allerdings zeigt sich, dass vor allem Martyn Becker Einiges auf dem Kasten und Ressourcen hat, über die er nicht gerade gerne spricht - denn wer hat schon gerne einen Killer als leiblichen Vater? Das ist zwar ein Motiv, das gerade wieder einmal in einer Fernsehserie präsent ist, hier aber ganz anders präsentiert wird.
Geschickt werden die Handlungsebenen miteinander verwoben, denn man bekommt auch Einiges aus der Sicht des Serienkillers mit, so dass sich bald schon ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel entwickelt, in dem der Leser immer ein wenig mehr weiß.
Die einzelnen Hinweise sind gut verteilt, die Figuren immer wieder für eine Überraschung gut, denn sie haben auch so ihre Geheimnisse. Hier machen auch die persönlichen Befindlichkeiten der Charaktere einen Sinn und treiben die Handlung gekonnt voran, bis das glaubwürdige Ende einen angenehmen Abschluss bildet.
Das macht „Böse Seele“ zu einem kurzweiligen Psycho-Thriller mit hoher Spannung, da immer wieder neue überraschende Wendungen uneue Facetten der Fälle enthüllen und auch die Ermittler mehr als einmal ins Schwitzen bringen.