Claudia Fischer: Cataleya - Das Böse im Schatten (Buch)

Claudia Fischer
Cataleya - Das Böse im Schatten
Bogner Media & Packaging, 2021, Paperback, 184 Seiten, 11,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Claudia Fischer arbeitet als Musik- und Englischlehrerin an einer Realschule in Bayern und hat schon vor einer Weile das Schreiben für sich entdeckt. Im Mittelpunkt stehen starke und selbstbestimmte Frauen, so wie auch in „Cataleya: Das Böse im Schatten“, ihrem gerade erst neu erschienenen Psycho-Krimi.


In Ashland, einem kleinen, verschlafenen Städtchen in Oregon, gehen seltsame Dinge vor sich. Schon seit einer Weile sterben immer wieder Menschen und es sieht meistens nach Selbstmord oder Unfällen aus. Doch langsam aber sicher schält sich auch die Vermutung heraus, dass es Mord sein könnte.

Derweil führt die unscheinbare Cataleya ein vorbildliches Leben. Sie ist fünfzehn Jahre alt, eine ausgezeichnete Schülerin, aber eben nicht unter denen, die besonders auffallen wollen - anders als ihr schillernder Bruder, der bei vielen beliebt ist. Beide hüten mit ihrer erwachsenen Schwester ein düsteres Geheimnis, denn das Mädchen hat eine ganz besondere Leidenschaft.


„Stille Wasser sind tief“ ist ein Sprichwort, das sich auch in diesem Fall bewahrheitet, denn Cataleya, ihre Geschwister und auch ihre Mutter führen nach außen hin ein vorbildliches Leben und scheinen eine besonders harmonische Familie zu sein, bei denen alles perfekt läuft. Doch die Wahrheit ist eine ganz andere - und die Autorin macht auch keinen Hehl daraus, dass ihre Hauptfigur eine psychopathische Serienmörderin ist, die immer mehr Freude am Töten entwickelt und längst jede moralische Grenze hat fallen lassen, obwohl sie nicht einmal erwachsen ist.

So nimmt eine grausame Geschichte ihren Lauf, die aber auch nach und nach enthüllt, wer darüber Bescheid weiß, sie sogar unterstützt und nicht zuletzt, wie es überhaupt dazu kam. Die Ermittlungen der Polizei sind da eher Nebensache; die Autorin konzentriert sich lieber auf die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Hauptfigur und deren Geschwister, aber auch eines Mädchens, dass nach und nach immer mehr in den Bannkreis der anderen gerät.

Die Geschichte ist gut getaktet, Spannung entsteht durch die Bemühungen der Älteren, ihre kleine Schwester im Zaum zu halten, was aber immer weniger gelingt und nicht zuletzt das Abgleiten der „Heldin“ in eine Besessenheit, die sich am Ende auf eine Person konzentriert.

Die Szenen sind kurz aber eindringlich, der Einblick in die Psyche der Figuren manchmal regelrecht gruselig und die Länge der Geschichte perfekt, ebenso wie der runde und glaubwürdig vorbereitete Abschluss.

Das macht „Cataleya - Das Böse im Schatten“ zu einem wirklich bösen wie eindringlichen Psycho-Thriller, der diese Bezeichnung voll verdient, denn das Buch konzentriert sich mehr oder weniger wirklich auf die Seriennmörderin und ihr direktes Umfeld und lässt nicht viel von den Fragen unbeantwortet, die beim Lesen aufkommen - das ganze ist auch gut durchdacht und konsequent gelöst, so dass man am Ende das Buch zufrieden zur Seite legt.