Tonikawa - Fly me to the Moon 1 (Comic)

Kenjiro Hata
Tonikawa - Fly me to the Moon 1
Übersetzung: Etsuko Tabuchi & Florian Weitschies
Cross Cult, 2021, Paperback, 192 Seiten, 7,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Es gibt den einen oder anderen Titel, der sich nicht so recht in eine Schublade einordnen lässt. Dazu gehört auch „Tonikawa - Fly me to the Moon“, ein Manga, der vom Titelbild her Romantik und Liebe en Masse erwarten lässt, bei dem aber schon der Klappentext andeutet, dass es nicht das übliche Shojo-Thema sein wird.


Nasa Yuzaki ärgert sich seit er Denken kann über seinen Namen. Zwar bedeutet der in den Schriftzeichen „Sternenhimmel“ aber jeder lacht über die ausgesprochene Version und zieht Vergleiche zu der amerikanischen Weltraumorganisation. Das nagt an seinem Selbstbewusstsein und lässt ihn extrem ehrgeizig werden, will er doch vor den Amis Lichtgeschwindigkeit erreichen.

Mädchen nehmen ihn nicht wahr - bis auf eines, das er überraschend kennenlernt und das ihm dann auch noch das Leben rettet. Er ist so angetan von ihr, dass er sie nicht vergessen kann. Und tatsächlich sehen sie sich wieder. Sie ist nicht einmal abgeneigt, stellt aber eine Bedingung: Bevor sie ein Date haben, muss Nasa sie heiraten. Und verdattert wie er ist, geht er darauf ein.


Das führt dann natürlich auch zu jeder Menge Chaos und Situationskomik, denn der Junge, der sein Leben bisher nur auf Lernen und seine Finanzen unter Kontrolle zu halten eingerichtet hat, ist zunächst von den Entwicklungen völlig überfordert, auch wenn er weiß, was nun von ihm erwartet wird.

Liebe und Romantik sind kein wirkliches Thema, wenn man einmal von der Faszination absieht, die Nasa gegenüber der Unbekannten entwickelt, die ihn allerdings ganz selbstbewusst ausgesucht hat, und manchmal so agiert, als würde sie nicht wirklich von dieser Welt stammen.

Der Künstler wirft in dem Ganzen sogar den einen oder anderen Hinweis aus, eine alte Legende kommt ins Spiel, die Japanern vermutlich mehr als vertraut ist, hier im Westen aber so gut wie unbekannt.

Ansonsten passiert außer einem schweren Unfall am Anfang erst einmal nicht viel, der Band führt den männlichen Hauptcharakter ein und lässt ihn mit der schönen Fremden interagieren, die bisher noch nichts über sich verraten hat.

Die Story wird mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt, leisem Humor, der die Längen zu überspielen weiß und ist im Moment noch für Jungen wie Mädchen gleichermaßen interessant, weil der Künstler eben nicht ganz die üblichen Klischees bedient.

„Tonikawa - Fly me to the Moon“ startet mit einem auf den ersten Blick klischeehaften Szenario, das sich dann aber doch in eine angenehme Richtung weiter entwickelt, weil die Geheimnisse im Vordergrund stehen und die Situationskomik erfrischend ist, die Romantik aber nur in leichten Andeutungen vorzufinden ist und nicht aber alles dominiert.