Corum 2 (Comic)

Corum 2
Die Königin des Chaos
(The Chronicles of Corum: The Queen of The Swords, 2017)
Vorlage: Michael Moorcock
Text/Adaption: Mike Baron
Zeichnungen: Mike Mignola, Jackson Guice
Übersetzung: Christian Langenhagen
Cross Cult, 2021, Hardcover, 112 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Corum ist einer der Ewigen Helden, die von Michal Moorcock in den 60er Jahren geschaffen wurden, um dem damaligen Fantasy-Boom eine neue Richtung zu verleihen. Die Geschichten wurden in den 80er Jahren von First Comics adaptiert und erwiesen sich als Sprungbrett für den jungen Mike Mignola. Nun legt Cross Cult auch die nächste Geschichte neu auf: „Die Königin des Chaos“.

 

Corum, der Letzte der Vadhagh. genießt mit der Markgräfin Rhalina den momentanen Frieden, auch wenn beide wissen, dass dieser brüchig ist und die Feinde noch nicht vollständig vernichtet sind. Und richtig - schon bald mehren sich die Anzeichen, dass ein neuer Angriff des Chaos droht, diesmal angeführt von Xiombard, der „Königin des Chaos“ und Schwester von Arioch. Genau diese Kunde bestätigt Jhary-a-Conel, ein geheimnisvoller Wanderer und Verbündeter, der sie auf der nun folgenden Reise begleitet.


Die geradlinigen Abenteuer von Corum bieten sich regelrecht an, in Comics adaptiert zu werden, ohne dass man viel kürzen muss. Das sieht man auch in diesem zweiten Band, in dem die Reise und Suche nach Verbündeten die Gelegenheit gibt, die Helden mit Gefahren und alten oder auch neuen Feinden zu konfrontieren, den einen oder anderen Kampf zu zelebrieren und dabei ein paar exotische Fantasy-Kreaturen vorzustellen.

Bemerkenswert ist dabei zu sehen, dass Corum eher widerspruchslos den Anordnungen seines Herrn folgt, der ja immerhin die Ordnung auf dieser Ebene verkörpert; da ist er wohl ein wenig anders als Elric.

Ansonsten sind Bilder und auch die Farbgebung etwas gewöhnungsbedürftig für moderne Augen, gibt es doch kaum Übergänge und Schattierungen, gearbeitet wird viel mit satten und manchmal auch grellen Farben.

Die Figuren selbst bleiben eher blass, man erkennt sie meistens auch eher an ihrem Aussehen als Verhalten. Die Handlung ist geradlinig, es gibt nur wenige Überraschungen; dennoch wird sie flott erzählt und hat keine Längen. Außerdem erinnert man sich am Ende noch eine Weile an die Handlung.

Heraus kommt dabei eine klassische Fantasy-Geschichte, die neue Archetypen erschafft und gleichzeitig Nostalgie weckt, denn ganz so würden heutige Helden heute wohl nicht mehr agieren.

„Die Königin des Chaos“, Band 2 von „Corum“, ist nicht nur ein interessantes Frühwerk von Mike Mignola, sondern auch die gelungene Adaption eines Klassikers der Fantasy, der damals ganz neue Archetypen schuf. Die Abenteuer von altem Schrot und Korn funktionieren auch heute immer noch, obwohl sie stellenweise etwas zu schlicht gestrickt wirken - aber sie erfüllen ihren Zweck und reden vor allem nicht drumherum.