Heavenly Delusion - Das verlorene Paradies 4 (Comic)

Masakazu Ishiguro
Heavenly Delusion - Das verlorene Paradies 4
Übersetzung: Burkhard Höfler
Cross Cult, 2021, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Nach einem Jahr Pause, was darauf hindeutet, dass die Leser es hier mit einer aktuellen Serie zu tun haben, die in Japan auch noch nicht viel weiter ist, ist nun Band 4 der dystopischen Abenteuer-Geschichte „Heavenly Delusion - Das verlorene Paradies“ erschienen, in der die Welt einmal mehr untergegangen ist… oder zumindest die bekannte Zivilisation.


Kiruko und Maru haben endlich Tokio erreicht. Dort will der junge Mann endlich Antworten auf seine Fragen haben, denn er hat feststellen müssen, dass er allein mit seinen Händen in der Lage ist, die Monster zu töten, in die sich die vom Virus erfassten Menschen verwandeln. Sie dringen deshalb in eine Klinik der „Unsterblichen“ ein, um Antworten zu bekommen und gehen einen Handel mit einem der dortigen Doktoren ein.

Und auch Tokio wird vor immer größere Fragen gestellt, merkt, dass der sogenannte „Himmel“ in dem er und andere Kinder leben, eigentlich auch nur eine große Farce ist; ein grausames Spiel, das immer dunklere Züge annimmt. Vor allem als sein bester Freund stirbt.


Noch immer sind die beiden Handlungsebenen voneinander getrennt. In der von der Außenwelt abgeschirmten Schule geht Einiges vor sich, das immer mehr Schüler in Mitleidenschaft zieht, und bei den Lehrkräften und denen, die hinter den Kulissen die Fäden ziehen, die Alarmsirenen klingen lassen. Dabei werden einige interessante Geheimnisse enthüllt, die langsam aber sicher die Fassaden für die Schüler fallen lassen. Immerhin entwickelt sich das Ganze weiter und bleibt nicht besonders harmlos.

Bei Kiruko und Maru spitzt sich die Lage zu und lässt sie an sich und ihren Fähigkeiten zweifeln. Letztendlich fühlen sie sich benutzt, weil sie kam wichtige Informationen erhalten, denn die folgen erst später. Und in der letzten Einstellung beginnt man sich zu fragen, ob die Geschehnisse nicht ganz anders einzuordnen sind, als gedacht.

Alles in allem entwickelt sich die Geschichte spannend weiter, konzentriert sich bewusst auf die Figuren und lässt Kämpfe diesmal weitestgehend außen vor. Stattdessen werden jede Menge Fragen aufgeworfen. Ein Teil beantwortet sich, aber genug bleibt offen, um die Spannung aufrecht zu erhalten und neugierig auf die Fortsetzung zu machen.

„Heavenly Delusion - Das verlorene Paradies“ belässt auch diesmal die beiden Handlungsebenen getrennt, enthüllt aber Einiges mehr vom Hintergrund, so dass langsam aber sicher erste Verbindungen entstehen, die den Hintergrund plastischer und das Rätsel größer machen - einige unvorhergesehene Wendungen sorgen dafür.