Jana Jürß: Marlene Torvett und das falsche Geld (Buch)

Jana Jürß
Marlene Torvett und das falsche Geld
2021, eBook, 0,99 EUR (auch als Paperback erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Jana Jürß stammt eigentlich aus Mecklenburg, lebt aber heute mit ihrer Familie in Ostfriesland. Lange Zeit arbeitete sie im Bereich der Wirtschaftsinformatik ist aber nun als freie Schriftstellerin und Publizistin aktiv. Sie verfasst Gesellschaftsromane, Krimis, Thriller, Horror-Romane aber auch Sachbücher. „Marlene Torvett und das falsche Geld“ ist das zweite Buch um die Titelheldin.


Hauptkommissar Babuske hat es nicht einfach, denn neben privaten Problemen muss er sich auch noch mit einem Fall herumschlagen, der es in sich hat, denn rund um Neustrelitz taucht in großem Maße Falschgeld auf. Es scheint unmöglich zu sein, dass die Besitzer der Blüten auch die wahren Täter sind. Oder? Ein paar Hauptverdächtige sind schnell gefunden, aber als Marlene Torvett von einem Tango-Festival zurückkehrt, entdeckt sie schnell Unstimmigkeiten und macht all seine passenden Theorien schnell zunichte, denn ihre Untersuchungen bringen neue Hinweise ans Tageslicht.

 

Jana Jürß hat sich für ihren neuesten Fall schon ein paar sehr fiese Entwicklungen einfallen lassen, die unter Umständen vielleicht nicht nur Fiktion sind oder waren, denn schon bald entwickelt sich ein Netz aus Verstrickungen, in das mehr Leute verwickelt sind und vor allem auch solche, von denen man es am allerwenigsten erwartet. Und der wahre Drahtzieher scheint auch ohne Skrupel zu sein, wie schon bald eine Entführung und weitere grausame Entwicklungen verraten.

Die Autorin arbeitet mit sehr vielen Handlungsebenen, sie lässt auch die Nebenfiguren zu Wort kommen und neben der Ermittlerin ein eigenes Leben entwickeln. Das funktioniert anfangs recht gut, allerdings gerät dies irgendwann etwas außer Kontrolle, so dass man als Leser höllisch aufpassen muss, den Faden nicht zu verlieren. Aufgrund der Kürze der Geschichte stören diesmal die persönlichen Befindlichkeiten der Ermittlerin und des Kommissars sogar, weil sie kostbaren Platz nehmen um den Fall und auch die zentralen Figuren etwas mehr auszuarbeiten.

So rauschen die Charaktere an einem vorbei, man behält keinen wirklich in Erinnerung, nicht einmal die Heldin. Dennoch hat die Geschichte gute Ansätze und eine wirklich böse zentrale Idee; Entwicklungen, die durchaus so geschehen könnten oder vielleicht sogar so irgendwo in einem Heim gerade passieren.

Zurück bleibt letztendlich ein zwiespältiger Eindruck. „Marlene Torvett und das falsche Geld“ punktet mit einem guten Auftakt und einigen fiesen Ideen, verliert aber deutlich an Fahrt weil gerade die Figuren recht stark schwächeln und dadurch auch die Handlung ins Stocken kommt. Am Ende bleibt ein gemischter Eindruck - gerade aus diesem Plot hätte weitaus mehr werden können.